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Gallery » Rundschreiben 242 - 1. Quartal 2014 » Schiffsbrief von der Karibik-Insel Trinidad nach Danzig




> Der Interessante Beleg


Schiffsbrief vom 8. Juni 1854 von der Karibik-Insel Trinidad nach Danzig

Rückseite des Briefes


Der Brief wurde in Danzig am 2. Juli 1854 ausgetragen (s. obigen Stempel AUSG. N 3 2/7 – Wolff, Band 3 1997, S. 19, Nr. 43). Wenn man bedenkt, dass die Seestrecke zwischen der Insel Trinidad und London mehr als 4.400 Meilen (= 7.100 km) beträgt, ist das für die damaligen Verhältnisse wohl keine allzu lange Beförderungszeit.

Christoph Kolumbus erreichte Trinidad am 31. Juli 1498. Wegen ihrer drei markanten Berg­spitzen benannte er die Insel nach der Dreifaltigkeit (= Trinidad). Ab 1552 stand Trinidad unter spanischer Herrschaft. Nach dem Frieden von Amiens übernahm  Groß-britannien 1797 die Kontrolle über Trinidad. Im Frieden von Paris ging 1814 auch die Nachbarinsel Tobago in den Besitz von Groß­britannien über. Beide Inseln wurden 1888 zu einer Kronkolonie zusammengefasst (Windwardinseln oder Inseln über dem Winde). Sie gehören zu den kleinen Antillen.

Erst unter der britischen Herrschaft begann die Postgeschichte der Insel. Im Jahre 1800 wurde ein Postamt in der Hauptstadt Port of Spain eröffnet. Der erste erhaltene Brief datiert aus dem Jahre 1806. Am 24. April 1847 wurde auf Trinidad die erste Marke einer Britischen Kolonie herausgegeben. Es handelte sich um eine private Schifffahrts-postmarke auf gelblichem dicken Papier, die nur für den Post­transport auf dem Dampfer Lady McLeod auf der Strecke zwischen Port of Spain und San Fernando verwendet werden konnte. Die Marke hat keine Wertziffer, doch ist bekannt, dass der Schiffsbesitzer bzw. der Kapitän die Marke bei Abnahme von 100 St. zu 4 Cents verkaufte, während einzelne Stücke mit 5 Cents abgegeben wurden. Die Entwertung erfolgte mittels Federstrich oder durch Abreißen einer Ecke.


Am 14. April 1851 wurden die ersten amtlichen Marken auf Trinidad ausgegeben, der Postbetrieb aber erst am 14. August aufgenommen. Die Marken im Motiv einer sitzenden Britannia mit Speer und Schild wurden bei Perkins und Bacon in England gedruckt, trugen aber keine Wertangabe. Sie wurden für 1 Penny das Stück verkauft und konnten nur für den Inlandsverkehr verwendet werden. Die Gebühr für Auslandsbriefe musste weiterhin in bar beglichen werden. Erst ab 1859 erschienen Marken zu 4 und 6 Pence sowie 1 Shilling für Briefe nach Übersee. Bis 1909 wurden Marken nur für Trinidad herausgegeben, ab 1913 gab es dann gemeinsame Marken für Trinidad und Tobago.


Arge Danzig, Rundschreiben 242, Seite 2524.


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Added: 02/06/2014
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