Lumperei aus den USA
[Theo Henn, Tel. 030-50019533, E-Mail: theo.henn@t-online.de]
Bei diesem ebay-Angebot war ich eigentlich nur an dem eigenartigen Stempel ohne Jahreszahl interessiert. Nach Erwerb (3 €) sind mir dann doch einige Dinge aufgefallen:
- Beide Marken sind auf blütenweißem Papier gedruckt. Die 50 Pfg.-Marke hat als Unterdruck kein Netz, sondern waagerechte Striche. Daher habe ich mich mit dem Aufdruck gar nicht weiter befasst.
- Der Stempel DANZIG * 5 f ohne Jahreszahl war unbeschädigt vom 2.7.1916 bis zum 5.10.1918 und vom 4.1.1931 bis zum 15.1.1933 in Gebrauch. Da der erste Zeitraum auf die oben gezeigten Marken nicht zutrifft, wäre nur noch der Zeitraum ab 1931 möglich. Da waren aber beide Marken nicht mehr gültig.
- Der R-Zettel ist nicht aufgeklebt, sondern eingedruckt. Er ist dem im Wolff-Katalog, Band 4, 2007, Seite 1-33, Nr. [D1] 211.0, dargestellten R-Zettel nachempfunden.
- Ein Eingangsstempel fehlt.
Der attraktiv aussehende Brief ist also eine Fälschung.
Hinweis:
Auf meine Anfrage beim Danzig-Prüfer Rüdiger Soecknick, unter welchen Bedingungen er den Stempel ZOPPOT * f * auf losen Marken oder Briefstücken prüfe, wurde mir geantwortet:
- Das Datum und die Uhrzeit müssen lesbar sein.
- Zum Vergleich dienen Trübsbach-Briefe, die bei ihm in hoher Zahl vorliegen.
- Wenn Datum und Uhrzeit eines Briefes (oder mehrerer Briefe) mit den Angaben des Stempels auf der zu prüfenden Marke übereinstimmen und die Marke ins Ausgabeschema der Marken auf den Trübsbach-Briefen passt, wird sie als INFLA-echt – also zeitgerecht - geprüft.
Martin Jenrich
Arge Danzig, Rundschreiben 242, Seite 2546.
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Added: 02/06/2014
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