Der positive Ausgleichszahn der MiNr. 206
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]
Die Marken des linken Bogenrands haben in aller Regel rechts einen breiten Eckzahn (positive Ausgleichszähnung), da die Zähnungsmaschine nach dem ersten Zähnungsschlag einen zu großen Sprung macht.
Seltener kommen bei den Marken des rechten Bogenrands breite Eckzähne vor. Dann besitzen aber die Marken des linken Bogenrands linksseitig eine negative Ausgleichszähnung.
Dazu schrieb Siegfried Stoye in der Literaturbeilage 126:
Bei der Kammzähnung wird mit einem Zähnungsschlag jeweils nur eine einzige Markenreihe aus dem Bogen gezähnt, und zwar jede Marke dreiseitig. Der Zähnungskamm kann – je nach Bogeneinlage bzw. Markenformat – den Bogen von oben nach unten, von unten nach oben, von rechts nach links oder von links nach rechts „abwandern“ und so Bogenreihe für Bogenreihe durchzähnen.
Liegt der Zähnungskamm nach dem ersten Anschlag (Bogenrand) nicht exakt an der vorgesehenen Stelle, dann würden die folgenden Bogenreihen nach völliger Durchzähnung sämtlich dezentrierte Markenbilder aufweisen.
Jedoch kann nach dem ersten Anschlag korrigiert werden, indem entweder der eingelegte Bogen oder der Zähnungskamm entsprechend verschoben wird. Dadurch entsteht für eine Bogenreihe ein zu kleines oder zu großes Markenformat, aber alle anderen Bogenreihen sind dann gut zentriert.
Da viele Bogen Danziger Marken mittels Kammzähnung perforiert wurden, können die beschriebenen Abweichungen recht häufig angetroffen werden.
Fälschlicherweise wird diese Tatsache im MICHEL-Katalog bei der MiNr. 206 als Abart III bezeichnet.
Arge Danzig, Rundschreiben 244, Seite 2610.
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Added: 08/08/2015
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