>> Rückblick auf die Versteigerung der 'Timmersdorf' Sammlung bei Fischer, Bonn.
- Dieter Bronisch.
Ein voluminöser Belegbestand von der Vorphila- bis zur Markenzeit (Los-Nr 10397) erzielte immerhin 800.- (500.-) €.
Rückblickend können sowohl die Einlieferer als auch der Auktionator trotz einiger Top-Resultate mit dem erzielten Gesamtergebnis, das steh deutlich unterhalb der Fünfzigprozentgrenze bewegt, nicht zufrieden sein.
Auf die Gründe einer teilweisen Kaufzurückhaltung soll hier nicht näher eingegangen werden.
Nur soviel scheint sicher: Für philatelistisch interessantes und qualitativ einwandfreies Material im niedrigen, mittleren und auch oberen Preissegment besteht nach wie vor eine relativ stabile Nachfrage.
Dagegen findet qualitätsbeeinträchtigtes und/oder überteuertes Material nur geringes oder überhaupt kein Interesse. Beispielgebend dafür sei die unter der Los-Nr. 5327 angebotene Danzigmarke Mi-Nr. 11c (siehe Abbildung Titelseite) mit attestierter zeitgerechter Stempelentwertung Neuteich genannt, die bereits wiederholt ins Rennen geschickt wurde. Die Seltenheit der Farbvariante c (schwarzlichblau bis schwarzblau) ist unstrittig und über die gegenwartige Katalognotierung ließe sich auch diskutieren. Trotzdem scheint der momentan geforderte Auktionsschatzpreis in Höhe von 750,- € für ein derartig „haßliches Entlein" für jeden qualitatsbewußten Sammler eine Zumutung zu sein.
Eine kritische Erwähnung muß auch die Aufnahme von Danztgmarken mit (angeblich) infia-echter Abstempelung finden, die aus heutiger Sicht in die Rubrik „Gefailigkeitsentwertung" gehören. Als Beispiel seien hier nur die Los-Nr. 5517 (Mi-Nr. 101 Y auf Briefstück) mit Stempelabschlag Danzig *3a (Wo |D 3] 4 A), Ausruf 160,- €, und Los-Nr. 5757 (Mi-Nr. D-16Y) mit Stempel Danzig-Neufahrwasser b (Wo [Neuf) 15.0). Ausruf 500.- €, aufgeführt. Hierbei wird es sich wahrscheinlich um Altprüfungen handeln, die dem neuesten Erkenntnisstand der Forschung über den infla-echten Stempelgebrauch nicht mehr entsprechen Erfreulicherweise wurden diese Lose nicht beboten Das lässt darauf schließen, dass die Mehrheit der Danzig-Philatelisten stempelkundlich aufgeklart ist und nach solchen „Würsten" nicht mehr springt In diesem Zusammenhang ist auch die Ignoranz z. B. der Lose 5431 (Mi-Nr. 53/62 U"), Ausruf 120,- €, 5489 (Mi-Nr. 90 P U*)( Ausruf 100.- €. und 5621 (Mi-Nr. 180 F U G"), Ausruf 500,- €, positiv auffällig Diese sehr fragwürdigen „Danzigseltenheiten" haben wohl nie einen Postschalter gesehen und gehören eher in die „Runde Ablage"!
Ansonsten kann eingeschätzt werden, daß das dem wirklichen Bedarf Entsprungene und das „Außergewöhnliche" gut im Trend liegen; auch schöne Stempelabschlage der sogenannten kleinen Postorte aus dem ehemaligen Freistaatgebiet erfreuen sich großer Beliebtheit.
Abschließend noch etwas zum Schmunzeln:
Lesen Sie doch einmal die Beschreibungen der Lose 5699 und 5702 und schauen danach auf der Tafel 6 die dazugehörigen Abbildungen an. Sie wissen nun, wie Danzigmarken mit farblosem Wappeneindruck aussehen sollen. Die Formulierung „ohne Wappeneindruck" wäre wohl zutreffender.
Betrachten Sie ebenfalls Beschreibung und Abbildung (siehe Tafel 3) von Los 5491 Einen waagerechten 6er-Streifen habe ich anders in Erinnerung. Sie auch?
Rundschreiben Nr. 207, Seite 1434.
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Added: 13/07/2007
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