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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 208 - 3. Quartal 2005 » Danzig - kein bedeutendes Sammelgebiet ?

Danzig - kein bedeutendes Sammelgebiet ?
Dieter Zimmermann.

Wenn man sein Danzig-Exponat auf einer Rang-2-Ausstellung präsentiert, die Belege die Punktzahl 27 von 30 erreichen und dann in der weiteren Bewertung den Hinweis erhalt, Danzig sei kein bedeutendes Sammelgebiet, dann nUtzt es auch nichts, weiter an einem Danzig-Exponat für eine Ausstellung zu arbeiten. Es ergibt sich dabei die Frage, wer eigentlich ein solches Kriterium festlegt.

Zunächst muss man festhallen: Zeppelinbelege Danzig wachsen nicht auf Bäumen. Ein Exponat mit insgesamt 90 Belegen unter dem Titel Danziger Besonderheiten der Zeppelin fahrten 1928 bis 1939 aussieliungswürdig zu gestalten und zu beschreiben, ist keine leichte Angelegenheit. Wenn dann die Ergebnisse von insgesamt 4 Jurygesprächen verarbeite! werden, man stets die neuen Erkenntnisse umsetzt und dann erfahren muß. daß letztlich Goldberger-Belege mit Sieger-Belegen
gleichgesetzt werden, so stellt sich dem kundigen Sammler die Frage: Ist es möglich, auf Goldberger-Belege zu verachten ? Die Antwort lautet klar nein.

Da ist z.B. eine Privatganzsache Goldbcrgers zur 2. SAF 1936 enthalten, die nach Meinung vieler Experten ausgesprochen selten anzutreffen ist. Wenn diese 3-Pfg.- Ganzsache auch noch einen seltenen Plaltenfehler -Anstrich links an der 3 - enthalt, fragt man sich, warum ein Goldberger- Beleg nur deswegen unterbewertet wird, weil er von Goldberger ist. "Danziger Bedarfspost" wurde vom Juroren gefordert. Die ist auch enthalten, jedoch ist die überwiegende Anzahl Danziger Zeppelinbelege eben philatelistischer Natur. Doch was ist daran abwertend ? Mischfrankaturen Österreich und Luxemburg zur loiposta sind z.B. immer philatelistisch, weil die Luposta- Fahrt eine philatelistische Fahrt war. Auch Belege der Kombination Segelflug zur Luposta sind philaiclistischer Natur, weil eine Bedarfskombination dieser Art keinen postalischen Sinn ergibt.

Der weitere Hinweis des Juroren, die Luposta sei in dem Exponat zu schwer gewichtet, ist unverstandlich. Es war nun einmal das größte Zeppelinereignis Danzigs. Schließlich wurde dann noch behauptet, das Exponat sei unvollständig, weil einzelne Fahrten nicht vertreten seien. Dies ist unsinnig. Es kommt auf Besonderheiten an und nicht auf die Aneinanderreihung von Fahrten nach den Fahrtennummem.

Wenn man als Ergebnis dieser Argumente der Jury den Schluß zieht, nicht mehr ausstellen zu wollen, dann ist das nur logisch. Man wird in diesem Leben das Exponat nicht mehr vollständig im Sinne der Fahrten zusammenstellen können. Einige Fahrten werden mehrfach mit Belegen unterlegt sein, weil die Art der Besonderheiten von Beleg zu Beleg andere Kriterien ergibt. So gesehen hat die Jury den Titel nicht verstanden. Der Hinweis, Plan und Gliederung seien in Ordnung, ein roter Faden sei erkennbar, lediglich der Titel sei falsch oder schwierig, belegt die Willkür der Bewertungen.

Ausstellungen zu bestücken, ist nicht eben preiswert, ganz zu schweigen von dem Zeitaufwand, den man immer wieder mit viel Geduld betreibt. Allein die Rahmengebühr und die Versicherung machen fast 200,00 € pro Ausstellung aus. Wenn alles gerecht zugeht und man obendrein noch etwas lernen kann, ist dieses Geld sinnvoll angelegt. Wenn aber erkennbar ist, daß ein Juror, der gleichzeitig Händler ist, nur seine Belege verkaufen will und deswegen Lücken offen legt, die gar keine sind, wird das ganze Unternehmen zur Farce. Ein Juror bewertet seine Kunden...
Da man nicht sicher sein kann, daß sich dieses Ergebnis nicht wiederholt und daß sich an der Bewertung des Sammelgcbictes Danzig nichts ändert, ist ein weiteres Ausstellen sinnlos. Anregungen jedenfalls nimmt man von derartigen Bewertungen nicht mit. Der BDPh muß sich die Frage gefallen lassen, ob das Ausstcllungswcsen in Ganze nicht reformiert werden muss. Der Bcwcrtungsbogcn ist weder schlüssig, noch paßt er im Einzelfall zum Titel. Individuelle Bewertung von unabhängigen Experten wäre gefordert. Händler haben als Juroren auf Ausstellungen nichts zu suchen!

Grundsätzlich ist das Ausstellungswesen zu begrüßen. Richtig angewandt macht es das Sammeln interessant. So. wie es aber in Berlin gelaufen ist. wird dem Sammler das Sammeln verleidet.

Ob ein Gebiet bedeutend ist oder nicht, hat weder ein Juror noch der BDPh zu entscheiden. Allein der Sammler entscheidet mit der Gestaltung und Aufmachung Uber die Bedeutung seines Exponates !

Arge Danzig - Rundschreiben Nr. 208, Seite 1448.


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Added: 14/07/2007
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