>> >> >> Der interessante Beleg
Der Brief war ursprünglich als Einschreiben vorgesehen. Das dazu erforderliche Porto betrug 2,75 M, und das wurde auch verklebt. Die Abstempelung erfolgte mit dem Stempel ’DANZIG * 1 h, 3-4 N’.
Dann entschied sich der (nicht bekannte) Absender jedoch, den Brief umzuwidmen und ihn nur als Eilbrief (Porto: 3 M) aufzugeben (handschriftlich „durch Eilboten zu bestellen“ über dem Einschreibe-Stempel). Damit waren aber insgesamt 3,75 M an Porto nötig. Das fehlende Porto betrug somit 1 M.
Eigentlich müsste nun in blau handschriftlich eine „200“ als Nachporto auf dem Brief zu sehen sein. Diese Kennzeichnung war Pflicht bei Nachporto-Belegen. Am rechten Rand des oberen unsauber abgetrennten Eilboten-Zettels ist noch Blaustift zu sehen, und mit Durchlicht ist dann auch die „200“ zu erkennen.
Für das Nachporto von 2 M wurde nun die MiNr. Porto 8 U verklebt und mit dem für Nachportomarken im PA Danzig 1 vorgesehenen Stempel ’DANZIG * 1 s’ entwertet.
Die MiNr. Porto 8 U ist das Exklusive dieses Beleges! Für diese geschnittene Portomarke auf echt gelaufenem Beleg – und das ist hier mit dem Ankunftstempel dokumentiert - gibt es im MICHEL-Katalog nicht einmal einen Platzhalter (-.-).
Zugegeben, der Brief ist wohl philatelistisch beeinflusst, doch das mindert nicht seine Exklusivität. Ich nehme an, dass nur Wenige einen Beleg mit einer geschnittenen Danziger Portomarke ihr Eigen nennen können.
Was wir wollen (1. Absatz des 1. Mitteilungsblattes der 1936 gegründeten AdSDP)
Wir wollen nur und ausschließlich der Sache dienen, gemeinsam forschen, Kenntnisse über das Gebiet der Danzigmarken und –stempel vermitteln und vertiefen. Wir wollen aber auch kämpfen gegen alles Schädliche und Abträgliche, gegen Mache, Schwindel und Fälschungen, wie auch gegen liebgewordenen Selbstbetrug.
Arge Danzig, Rundschreiben 248, Seite 2742.
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Added: 05/09/2015
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