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>>  Verwendung polnischer Ganzsachenkarten durch die Polnische Post in Danzig

In den offiziellen Vorschriften von 1931 für die Polnische Post in Danzig wurden keine Port Gdansk-Ganzsachenkarten erwähnt, wohl, weil sie erst am 1. Februar 1934 an die Schalter kamen. Eine Ergänzung stellt die Vorschrift über die Verwendung der Marken ohne Überdruck dar: dass "der Port Gdansk-Überdruck nicht für Flugpostmarken und offiziell herausgegebene Postkarten vorgesehen ist...“ (... nadruk" Port Gdansk "nie dotyczy lotniczych znaczków oplaty oraz kart pocztowych urzedowego nakladu). Daraus ist zu schließen, dass polnische Flugpostmarken und polnische Ganzsachenkarten ohne Aufdruck von der Polnischen Post in Danzig akzeptiert wurden. VIII

Zwischen 1925 und 1939 wurde von der Polnischen Post eine große Auswahl an Ganzsachenkarten für verschiedene Zwecke emittiert. Die Mehrzahl dieser polnischen Ganzsachenkarten ohne Aufdruck wurde in Danzig vor dem 1. Februar 1934 verwendet, an dem die ersten offiziellen Ganzsachenkarten für die Polnische Post in Danzig ausgegeben wurden. Man kann diese polnischen Ganzsachenkarten bis zu diesem Zeitpunkt verwendet als eine Art "Vorläufer" betrachten. Die meisten dieser "Vorläufer"- Ganzsachenkarten sind die 10 Groszy König Sigismunt Statue-Ausgabe von 1925-1927 und die 15 Groszy Sienkiewicz-Ausgabe von 1928-1931. Andere Karten wurden fast nicht verwendet; wahrscheinlich, weil deren Nominale nicht den Grundpostgebühren der Polnischen Post in Danzig entsprach.

Am 1. Dezember 1929 wurden die Gebühren für Postkarten von der Polnischen Post in Danzig von 10 Groszy auf 15 Groszy angehoben. Von diesem Moment an sollten alle polnischen 10 Groszy-Ganzsachenkarten, in Danzig verwendet, eine 5 Groszy-Zusatzfrankatur besitzen. Theoretisch könnten diese zusätzlichen 5 Groszy auf drei verschiedene Arten bezahlt worden sein: 1) mit normalen polnischen Briefmarken, 2) mit Port Gdansk-Marken und 3) mit einer MiF von polnischen und Port Gdansk-Marken. Bis jetzt sind nur zusätzliche Frankierungen mit Port Gdansk-Marken bekannt.

Die letzte Port Gdansk-Ganzsachenkarte kam am 11. November 1938 an die Schalter. Sie war zwangsläufig nur bis zum 31. August 1939 gültig, dem Vorabend des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit war die Verwendung polnischer Ganzsachenkarten aus den Jahren 1934-1939 und von Port Gdansk-Ganzsachenkarten möglich. Alle polnischen Ganzsachenkarten ohne einen Port Gdansk-Aufdruck, die während dieser Zeit in Danzig verwendet wurden, können als eine Art "Mitläufer" bezeichnet werden. Sie sind sehr selten im Vergleich zu den "Vorläufer" -Ganzsachenpostkarten, die vor dem 1. Februar 1934 Verwendung fanden. Auch Karten zur Pilsudski-Legion, herausgegeben am 1. August 1939, sind selten, da ihre Verwendung in Danzig und Polen auch am 31.8.1939 endete.

Es ist möglich, dass die Polnische Post in Danzig auch Ganzsachenkarten ohne Aufdruck verkaufte, wie sie das auch mit Marken ohne Aufdruck tat, aber es gibt keine offizielle Information dazu. Eine polnische Ganzsachenkarte, in Danzig verwendet, liegt vor, auf der der Absender am 23. Januar 1936 schreibt, dass er die Ganzsachenkarten mit Aufdruck kaufen wollte, aber sie waren nicht verfügbar, und er musste deshalb eine Ganzsachenkarte ohne Aufdruck kaufen. Es ist wahrscheinlich, dass die Ausgabe 1934 bereits zu diesem Zeitpunkt völlig verkauft wurde. Die nächste Ausgabe von Port Gdansk- Ganzsachenkarten erschien erst am 1. April 1936. Dass die Port Gdansk Ganzsachenkarten oft ausverkauft waren, scheint möglich wegen der großen Zeiträume zwischen den einzelnen Ausgaben. Auch waren die Auflagenhöhen eher klein und sollten vollständig verbraucht werden. Von den ersten drei Ganzsachenkarten wurden nur je 50.000 Stück gedruckt. Von der letzten endgültigen Ausgabe wurden 100.000 Karten gedruckt. Es gab also insgesamt 250.000 Ganzsachenkarten. Praktisch ist aber durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs die Anzahl der verbrauchten Karten viel niedriger, besonders die der letzten Ausgabe.

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Rundschreiben 248, Literaturbeilage 194, 27. Mai 2015, Seite 5.