>> Der Briefmarkenkrieg zwischen Polen und der Freien Stadt Danzig 1938-1939
NSDAP. Gauleitung Danzig.
Amt: Der Gauleiter. Danzig, 19. November 1938.
Herrn Reichsaußenminister von Ribbentrop,
Berlin W 8.
Sehr geehrter Parteigenosse von Ribbentrop !
Die Polen haben sich Danzig gegenüber wieder eine unver-schämte Sache geleistet. Ich sende Ihnen in der Anlage zwei Briefmarken, die zum polnischen Nationalfeiertag am 11.November d.J. herausgebracht wurden.
Die Briefmarken stellen folgendes dar:
1.) Das Danziger Krantor im 16.Jahrhundert, im Vordergrund 2 Polen, die einen Getreidekauf mit einem Danziger Bürger ab-schliessen.
Polen will dadurch den Anschein erwecken, als wenn Danzig ein polnischer Hafen sei.
Wenn diese Marke auch nur für den verkehr zwischen Danzig und Polen vorgesehen ist, so bedeutet sie trotzdem eine Aufreizung der deutsch-Danziger Bevölkerung.
Die 2. Marke, die für den Verkehr in Polen bestimmt ist, zeigt folgendes auf:
König Ladislaus Jagiello und Königin Hedwig vor einem goti-schen Thron in dem Augenblick, in dem die Königin dem Rektor der Krakauer Akademie eine Kassette mit Kleinodien und einer Gründungsurkunde übergibt. Zu Füssen des Thrones auf einem weissen Mantel liegen die Symbole der Unterwerfung des Deutschen Ritterordens: ein mit Federbusch verzierter Helm und die berühmten Schwerter, die dem König Ladislaus von den deutschen Rittern vor der Schlacht von Grünwald dargeboten wurden.
Es ist, klar, daß die Abblidunierder Symbole der Ritterorde als Zeichen der Unterfugung auf einer Polnischen Briefmarke ebenfalls die deutschdanziger. Gefühle wie die der Deutschen im Reich stark verletzen.
Die Regierung von Danzig hat bereits wegen dieser. Briefmarken offiziell protestiert. Bis jetzt hat dieser Protest, der am 15.11. vorgenommen. wurde, keinen Erfolg gezeitigt. Die Briefmarken sind bereits in Umlauf. Ich wäre Ihnen, sehr geehrter. Pg. von Ribbentrop, sehr dankbar, wenn Sie gegen die Herausgabe dieser Marken beim polnischen Botschafter Protest erheben würden.
Ich habe heute auch an Dr.Goebbels wegen der Beurteilin dieser ganzen Frage in der Presse geschrieben- Ich sehe nicht ein, daß wir uns derartige Streiche dauernd gefallen lassen.
Für Ihre Bemühungen jetzt schon bestens dankend, verbleibe ich mit bestem Gruss und
Heil Hitler
Ihr gez. Albert Forster.
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Rundschreiben 162, Literaturbeilage 953, 22.12.1993, Seite 14.
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Added: 04/11/2015
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