Galeria

DIE AUFLAGENHÖHE

Als letztes und zugleich schwierigstes Kapitel, ist die Erforschung der Auflagenhöhen der Freimarkenheftchen anzusehen.

Trotz intensivster Nachforschungen lassen sich über die Auflagenhöhe der Markenausgaben, die für die Freimarkenheftchen verwendet wurden, keine Angaben machen. Die einzigen Hinweise sind in zwei Tabellen zu finden, die in dem Aufsatz von Carl Köhler: " Das Post - und Fernmeldewesen der Freien Stadt Danzig in den Jahren 1920 bis 1939 ", veröffentlicht im " Archiv für Deutsche Postgeschichte ", Heft 1, 1965, Seite 28 - 39, enthalten sind. Betrachtet man diese Tabellen näher, dann ist eine ansteigende Tendenz des Postaufkommens bis 1930 festzustellen. Bis zu diesem Jahr liegen statistische Zahlen vor, während für den Zeitraum danach die Unterlagen verlorengegangen sind. Es kann aber davon ausgegangen werden, daß das Jahr 1930 den Mittelwert darstellt und daß in den Folgejahren keine nennenswerten Veränderungen eingetreten sind.

Um aber zu realistischen Zahlen für die Auflagenhöhe der Freimarkenheftchen zu kommen, ist es unumgänglich, die Tabellen genau zu analysieren und einen Ausflug in den Bereich der Zahlen zu unternehmen. Aber keine Angst, es wird keine "höhere Mathematik" mit komplizierten Formeln werden. Da Erfahrungswerte sowie statistische Zahlen, Bevölkerungsangaben und vieles andere mehr berücksichtigt werden muß, soll nun hier der Versuch gemacht werden, schrittweise den realistischen Auflagehöhen nahe zu kommen. Dieser Versuch soll an dem Postaufkommen des Jahres 1930 vorgenommen werden, wobei die anderen Jahre nach dem gleichen Schema untersucht und berechnet wurden.

In den Tabellen sind keine Unterschiede gemacht zwischen Ortsund Fernbriefe bzw. Karten. Es ergibt sich ein Jahresgesamtbedarf aller drei Wertstufen in einer Höhe von 33 925 760 Stück. Wird nun dieser ermittelte Gesamtbedarf durch drei geteilt, erhält man als Ergebnis für die einzelnen Wertstufen den Jahresdurchschnittswert. Um den Durchschnittswert pro Monat zu erhalten, ist der Jahresdurchschnittswert durch zwölf zu teilen. Dieser so errechnete mittlere Monatswert entspricht den Postsendungen je Wertstufe.

Geht man nun von der Bevölkerung des Freistaatgebietes mit einer Einwohnerzahl von 408 000 aus und lehnt man sich an Erfah-

>>  >>  >>

Freimarkenheftschen der Freie Stadt Danzig, Seite 23.