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Aus alten Unterlagen
Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de

An
.    die außenstehende Adresse.

Der Senat der Freien Stadt Danzig                                                                                        Danzig, den 17. Juli 1935
.                         P.Z.I. 2150.

Die außerordentliche Notlage der Stadt, die sich aus den Darlegungen des Präsidenten des Senats im Volkstag klar ergibt, zwingt zu außerordentlichen Maßnahmen. Hierzu gehört in erster Linie die Notwendigkeit, alles zu tun, um die Freie Stadt von den Lasten zu befreien, die infolge der großen Zahl von Versorgungsberechtigten Danziger Staatsangehörigkeit auf ihr liegen.

Wir sind in der Lage, Ihnen zuzusagen, daß bei einer Übersiedlung nach Deutschland, die spätestens bis zum 31. Dezember d. Js. erfolgen müßte, Sie in Deutschland Ihre Danziger Versorgungsgebührnisse umgerechnet in Reichsmark zum Kurse 123 G = 100 RM erhalten würden, jedoch mit der Maßgabe, daß anstelle der Danziger Vorschriften über die Gewährung eines Ausgleichszuschlages und des Wohnungsgeldes die deutschen Vorschriften über die Gewährung von Sonderzuschlägen und des Wohnungsgeldes treten und dass die so errechneten Gesamtversorgungsbezüge den Kürzungen nach reichsrechtlichen Vorschriften unterliegen.

Sofern Sie bereits bis zum 30. September 1935 Ihren Wohnsitz für dauernd in das Reichsgebiet verlegen, wird außerdem eine Umzugskostenbeihilfe, deren Höhe im einzelnen durch Richtlinien festgelegt ist, zugesagt. Die Umzugskostenbeihilfe ist unter Zugrundelegung eines Umzugs bis 500 km errechnet.

Wir betonen zum Schluß, daß wir Ihnen dringend empfehlen möchten, diesen nicht leichten Entschluß zum Umzug zu fassen, weil die Fortzahlung der Versorgungsgebühren in Danzig nicht auf die Dauer gewährleistet erscheint.

Zu etwaigen Auskünften steht Oberpostinspektor Zimmermann, Danzig, Postamt Langgasse, Haupteingang, links, I Treppe, Zimmer 88, zur Verfügung.

Wir erwarten Ihre Rückantwort, wie Sie zu verfahren gedenken, schriftlich oder mündlich bis spätestens 15. August d. J. unter Angabe des künftigen Wohnortes.

gez. Greiser                       gez. Dr. Hoppenrath
beglaubigt:
(Unterschrift)
Reg. Inspektor

Was wir wollen (1. Absatz des 1. Mitteilungsblattes der 1936 gegründeten AdSDP)
Wir wollen nur und ausschließlich der Sache dienen, gemeinsam forschen, Kenntnisse über das Gebiet der Danzigmarken und —stempel vermitteln und vertiefen. Wir wollen aber auch kämpfen gegen alles Schädliche und Abträgliche, gegen Mache, Schwindel und Fälschungen, wie auch gegen liebgewordenen Selbstbetrug.

Arge Danzig, Rundschreiben 257, 4. Quartal 2017, Seite 3099.


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Added: 13/11/2017
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