Die Unternehmungen des Jahres 1914
Da in der westlichen Ostsee mit einem Eindringen der Engländer zu rechnen war, wurden von deutscher Seite Minensperren am Ostseeeingang errichtet und die Beltausgänge u. a. durch UBoote bewacht. Kurz nach Durchführung der ersten deutschen Sperrmaßnahmen wurde bekannt, dass Dänemark die Sperrung des Großen Belts und des Kleinen Belts selbst übernommen hatte. Damit ergab sich für die deutsche Ostseekriegführung eine bedeutende Erleichterung. Der Schwerpunkt der Ostseekriegführung konnte damit nach dem Osten verlegt werden. Bereits Ende Juli 1914 wurden die beiden kleinen Kreuzer SMS Augsburg und SMS Magdeburg nach Danzig verlegt. Zur Unterstützung der Ostseeoperationen wurden dem Chef der Küstenschutz-Division außer den beiden Kreuzern die Torpedoboote V25, V26 und V186 sowie der Hilfsstreuminendampfer Deutschland zugewiesen.
Feldpostkarte vom 19. September 1914
vom S. M. Torpedoboot D 10 bei der V. Unterseebootshalbflottille in Danzig. Das letzte der zehn kaiserlichen Divisionstorpedoboote wurde in Großbritannien beschafft und lief 1898 bei Thornycroft in London vom Stapel.
Feldpostkarte vom 11.9.14 aus Danzig
vom Torpedoboot V25 Stempel St. (stationäre Feldpost). Das Torpedoboot wurde 1914 von der Stettiner Vulcanwerft fertiggestellt. Sammlung Giles du Boulay
Bei ihrem ersten Vorstoß am 2. August 1914 beschossen die Augsburg und die Magdeburg die russische Marinebasis in Libau und legten Minensperren. Am 25. August 1914 stieß die
Magdeburg in den Finnischen Meerbusen vor. Dort strandete sie am nächsten Tag im dichten Nebel vor der estnischen Nordküste und musste im Feuer der russischen Kreuzer Bogatyr und Pallada aufgegeben werden. Das Schiff wurde daraufhin von der eigenen Mannschaft gesprengt. Dabei fiel den Russen das deutsche Signalbuch in die Hände, mit dessen Hilfe dem britischen Marinenachrichtendienst später die Entschlüsselung der deutschen Marinefunksprüche gelang.
Der gestrandete Kreuzer SMS Magdeburg bei der Insel Odensholm.
Der Grabstein für die gefallenen Seeleute der SMS Magdeburg befindet sich noch heute auf dem Garnisonsfriedhof in Danzig. Die Inschrift lautet: „Hier ruhen 14 deutsche Helden vom Kreuzer Magdeburg. Sie sind während des Weltkrieges im Jahr 1914 für das Vaterland gestorben“.
Nach weiteren Vorstößen in der östlichen Ostsee im September 1914 wurden Anfang Oktober 1914 die beiden U-Boote U23 und U26 in den Finnischen Meerbusen geschickt. Durch den Einsatz von Dampfern sowie des Kleinen Kreuzers Amazone der Küstenschutzdivision Ostsee sowie der aus Fischdampfern bestehenden Hilfsminensuch-Division Neufahrwasser sollten russische Kriegsschiffe aus ihren Häfen herausgelockt und in die U-Bootfalle gelockt werden. Die Kleinen Kreuzer Augsburg und Lübeck nahmen vor dem Finnischen Meerbusen eine Beobachtungsstellung ein.
Literaturbeilage 673, Dr. Bernd Marczinke, 19. Februar 2019, Seite 2.
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Added: 04/04/2019
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