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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 235 - 2. quartal 2012 » Hier irrt der MICHEL-Katalog !

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>> Brösen – wo liegt das?
[Text von Gerhard Bialke in „Unser Danzig“, 05.10.1964, Nr.19, Seite 9]

>> Ach ja, den Sport, den darf ich nicht vergessen. Wir hatten es den „Grün-Weißen“ vom Tennisklub so gut abgesehen, daß wir Tennis fast in Vollendung spielten. Es waren freie, herrliche Zeiten, die Jahre um 1930 ...

Das ist nun alles Vergangenheit, aber wer kann das je vergessen, unser Seebad Brösen mit herrlichem weißem Badestrand? Das saubere, ruhespendende Wäldchen voller Kiefern, Tannen und Mischwald, mit den schönen Wegen, bis hinauf zur Westermole, vorbei an geheimnisvollen, mit Grün überwucherten Kasematten. Das Singen der Vögel in den Bäumen und das Schreien der Möwen im Wind. Das alles übertönt vom ewig rauschenden Meer...

Ich schäme mich der Tränen nicht, die mir die Erinnerung in die Augen treibt. Ich rufe euch, die ihr in alle Winde zerstreut seid, im Brösener Platt zu: „Blievt gesund un denkt enmol, wie scheen et freher war!“

Günter Grass hat in "Katz und Maus" u. a. auch etwas über Brösen geschrieben:

"Der freundliche Badeort - seit 1823 Seebad - lag mit geducktem Fischerdorf und kuppeltragendem Kurhaus, mit den Pensionen Germania, Eugenia und Else, mit halbhohen Dünen und dem Strandwäldchen, mit Fischerbooten und dreiteiliger Badeanstalt, mit dem Wachturm der Deutschen Lebensrettungsgeellschaft und dem achtundvierzig Meter langen Seesteg genau zwischen Neufahrwasser und Glettkau am Strand der Danziger Bucht."

Das alte Fischerdörfchen und Seebad Brösen ist kaum wiederzuerkennen. Vor vielen Jahren erbaute drei- und vierstöckige Gebäude, grau und schmuddelig wirkend, verschandeln das Bild dieses liebenswerten Örtchens, das nun allerdings etwas gewinnt durch kleinere und größere Neubauten, die sich wie Farbtupfer ... abheben.

Glettkau hat einen neuen Seesteg bekommen, nicht aber Brösen.

*-  Sonderausgabe 1936: 125 Jahre Ostseebad Brösen.

Hier irrt der MICHEL-Katalog !
[Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204]

Ab dem 10. Februar 1927 wurde das Porto für Danziger Drucksachen bis 30 g im Inland sowie nach Deutschland, Polen und Österreich von 5 Pf. auf 3 Pf. herabgesetzt.

Folgt man dem MICHEL-Katalog DEUTSCHLAND-SPEZIAL Band 1, so hat an diesem Tag allerdings überhaupt noch keine Marke existiert, um diese Portostufe darzustellen, da die Mi-Nr. 216 x angeblich erst am 19. Februar 1927 erschienen sei. Dieses Datum zieht sich übrigens seit Jahren durch den Katalog.

Die Marke war natürlich ab dem 10. Februar 1927 vorhanden, wie die Darstellung auf der nächsten Seite belegt.

Arge Danzig, Rundschreiben 235, Seite 2308.


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Added: 02/05/2012
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