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Arthur Schopenhauer - der Philosoph aus Danzig.
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]
>> Seine momentan prekäre Situation veranlasst ihn, sich um eine Dozentur an der Berliner Universität zu bewerben, die er 1820 beginnt. Dabei kommt es zu dem berühmten Streit mit Hegel. Schopenhauer setzt seine Vorlesungen gleichzeitig mit denen Hegels an, hat aber nur wenige Zuhörer, da die Studenten Hegel bevorzugen. Bald beginnt er, die Universitätsphilosophie zu verachten. Als das Bankhaus 1821 seine Forderungen auszahlt, verlässt Schopenhauer die Universität und setzt seine Italienreise fort. Nach längeren, zum Teil krankheitsbedingten Aufenthalten in München, Bad Gastein und Dresden, kehrt er im April 1825 nach Berlin zurück und unternimmt einen neuen Versuch, eine universitäre Laufbahn einzuschlagen. Bei Ausbruch einer Choleraepidemie in Berlin flieht Schopenhauer 1831 - anders als Hegel, der ihr zum Opfer fällt - nach Frankfurt am Main.
*- Altersbild von 1859.
Trotz einer rühmenden Besprechung der "Welt als Wille und Vorstellung" durch Jean Paul erzeugen seine Ideen keine Resonanz. Arthur Schopenhauer ist ein Einzelgänger. In Frankfurt gilt er nach Einschätzung von Chronisten als "verkannter Niemand". "Das Leben ist eine mißliche Sache" ist einer seiner Aussprüche.
Der Tagesablauf des Philosophen, der sich 1836 nach langem Schweigen mit dem Werk "Über den Willen in der Natur" wieder zu Wort meldet, ist streng geregelt: morgens die Arbeit am Schreibtisch, dann Flöte spielen vor dem Mittagessen. Die Mahlzeiten nimmt Arthur Schopenhauer stets in Gasthäusern ein. Mit 55 Jahren bezieht er am Mainufer eine eigene Wohnung, die er 16 Jahre lang behält.
1843 erscheint die ergänzte und überarbeitete 2. Auflage von "Die Welt als Wille und Vorstellung". 1851 kommen "Parerga und Paralipomena" (2 Bände) mit den "Aphorismen zur Lebensweisheit" heraus, die vielfach wieder aufgelegt werden.
Über die Frauen äußert Schopenhauer sich häufig negativ. Liebesbeziehungen zwischen Frauen und Männern, die über sexuelle Leidenschaft hinausgehen, sind seiner Meinung nach nicht möglich. Das Heiraten verwirft er - wohl auch gegründet in den verunsichernden Erfahrungen im Elternhaus. Die ihm erst spät angetragene Mitgliedschaft in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin lehnt Schopenhauer ab.
Nach einer Lungenentzündung stirbt Arthur Schopenhauer am 21. September 1860 mit 72 Jahren in der Schönen Aussicht Nummer 16 in Frankfurt am Main, dem heutigen "Schopenhauer-Haus". Er wird auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt.
Seine Geburtsstadt Danzig widmet ihm 1938 zum 150. Geburtsstadt eine Briefmarkenausgabe und einen Sonderstempel.
Arge Danzig, Rundschreiben 230, Seite 2123.
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Added: 07/01/2011
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