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Die Bahnlinien um Danzig

Die Danziger Bahnhöfe

Die Zeitung Danziger Vorposten vom 31.7.1942 brachte eine retrospektive Geschichte
namens \"Vor 90 Jahren, Danzigs erste Eisenbahn\". Es war eine interessante Erzählung;
kurzgefasst besagte sie: Der Bau der Danzig-Dirschau-Linie (der letzte Teil für die
Verbindung mit Bromberg) benötigte zwei Jahren und kostete 2.000.000 Thaler. Der Bau
im Werder war teuer, weil Brücken über die Mottlau, Kladau, Radaune und den
Stadtgraben zu errichten waren. Vor allem das Durchstechen der Festungswälle nach der
Altstadt beim Legetor war schwierig.
Die erste Lokomotive - reich dekoriert - lief den Legetorbahnhof (Ostbahnhof) am
19.7.1852 an. Das Bahnhofsgebäude war eine imposante Konstruktion, versehen mit
einem Restaurant, einem Postamt und einem Telegrafenamt. An diesem Tag gab es für
jedermann Gratisfahrscheine, damit die Menschen dieses neue Transportverfahren
kennenlernen konnten.
Am 5.8.1852 kam König Friedrich Wilhelm IV nach Danzig, um den Legetorbahnhof
(Ostbahnhof) feierlich zu öffnen. Ab nächstem Tag konnte man mit der Bahn von Danzig
nach Berlin reisen.
Wie sah 1852 solch eine Reise mit der Bahn aus? Eine Broschüre aus diesen Tagen
(Quelle 11) gibt Auskunft. Täglich fuhren mehrere Züge zwischen Danzig und Berlin. Die
Abfahrtszeiten waren um 05.45, 06.33 und 16.16 in Richtung Dirschau und Berlin. Um
20.16 gab es noch einen Zug nur bis Dirschau. Die Reisenden konnten aus drei
Zugklassen wählen.
Eine Fahrt zwischen Danzig und Dirschau kostete für die 1. Klasse 28 Silbergroschen
(Sgr.), für die 2. Klasse 19 Sgr. und für die 3. Klasse 15 Sgr.
Für die gesamte Strecke Danzig-Berlin mussten 16 Thaler für die 1. Kl., 11 Thaler 6 Sgr.
für die 2. Kl. und 8 Thaler 19 Sgr. für die 3. Kl. bezahlt werden. Eine Fahrt von Danzig
nach Berlin dauerte 16 Stunden.

Literaturbeilage 241 Seite 2 von 13


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Added: 20/06/2024
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