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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 186 - Januar, Februar, März 2000 » Kleine Stempelkunde von Danzig, Teil 5

ARGE DANZIG E.V.  -  -  Literaturbeilage 985e
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA  des BDPh
Anton Auffenberg, Zedernweg 121    D-53757 Sankt Augustin, den 15. Dezember 1999

Kleine Stempelkunde von Danzig
Teil 5: Danziger Stempel mit Postleitzahlen

1

Die Postleitzahlen habe ich in der Kleinen Stempelkunde im Teil 2 nur kurz gestreift. Dieses Gebiet möchte ich nun etwas genauer beschreiben und die Grundlagen darstellen.

Einen Postbetrieb ohne Postleitzahlen können wir uns heute gar nicht vorstellen. Grund hierfür ist die Notwendigkeit von Leitmerkmalen bei der großenteils automatischen Sortierung von Postsendungen.

Diese Notwendigkeit lag aber Anfang der 40-er Jahre nicht vor. Es muß also andere Beweggründe für die Einführung von Postleitzahlen gegeben haben.

Schon in den ersten Kriegsjahren wurden aus der Verwaltung fachkundige Kräfte für den Wehrdienst abgezogen. Hiervon ist auch die Postverwaltung nicht verschont geblieben. Die eingezogenen Personen wurden durch fachfremde Kräfte und durch ausländisches Personal ersetzt. Die Folgen kann man sich vorstellen: Verzögerte und falsche Bearbeitung, nicht etwas aus Unwillen, sondern weil das Fachwissen und die geografischen Kenntnisse fehlten. Hinzu kam noch, dass die damals verwendete deutsche Schrift (Sütterlin) nicht allen geläufig war. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass viele Orte in den eroberten Gebieten namentlich nicht bekannt waren.

Natürlich lag es im Bestreben der Post, den Postverkehr weiterhin möglichst ungestört ablaufen zu lassen. Besonders der Päckchenverkehr an die Front lag ihr sehr am Herzen, denn eine schnelle und zuverlässige Beförderung zu den "Frontkämpfern" war ein wichtiges psychologisches Kalkül der Machthaber.

So ist es nicht verwunderlich, dass man sich Gedanken über einen verbesserten Ablauf insbesondere im Päckchenverkehr machte. Das Ergebnis war schließlich die Einführung von so genannten Päckchenleeebieten im Herbst 1941.

 

Rundschreiben 186, Literaturbeilage 985e, 15.Dezember 1999, Seite 64.


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Added: 20/11/2015
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