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>>   Die Danziger Markenflut

Diese Aufzählung wäre unvollständig, wollten wir nicht die vier neuen Flugpostmarken zu 250.000, 500.000, 2 Millionen auf 100.000 Mark und 5 Millionen auf 50.000 Mark, alle rot, anführen. Und zum Schluß noch ein recht dunkles Kapitel: Vier Portoprovisorien, die erwiesenermaßen nicht mehr verwendet werden konnten, da zur Zeit ihrer Ausgabe die Gebührensätze längst davongelaufen waren (Michel-Nr. P26 - P29). Es sind die Werte 5000 auf 50 Mark, 10.000 auf 20 Mark, 50.000 auf 500 Mark und 100.000 auf 20 Mark, alle violett. Die Danziger Postverwaltung hätte besser daran getan, diese vier Werte, wenn sie schon fertiggestellt waren, später als zur Ausgabe vorbereitete, aber nicht mehr in Kurs gekommene Provisorien zu veräußern. So aber herrscht unter den Sammlern arge Verstimmung über diese Marken, die wieder einmal gehamstert wurden und daher sehr teuer sind.

Solche Vorkommnisse wirken gewiß nicht günstig für die Danziger Postverwaltung. Gerade sie hat es notwendig, den Bogen nicht zu überspannen, denn, wie schon eingangs erwähnt, die sogenannte Hochkonjunktur für Neuheiten ist vorüber - die zu erwartenden Guldenprovisorien aber finden einen bedeutend weniger aufnahmefähigen Markt vor als frühere Danzig-Ausgaben. Der denkende und beobachtende Philatelist weiß, daß sich die Umkehr rasch vollzieht - sitzt niemand in der Danziger Oberpostdirektion, der dies gese-hen hat? Das Wirtschaften ins Blaue hat noch niemals Früchte getragen.

Quelle: Sammlerwoche Nr. 21/22 (25. November 1923)

 

Rundschreiben 184, Literaturbeilage 989, 1.Juni 1999, Seite 8.


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Added: 19/11/2015
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