ARGE DANZIG E.V. - - Literaturbeilage 990
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh
Georges Schild, Rainmattstr. 3 CH-3011 Bern, den 1. Juni 1999
Etwas über die Zensur in Danzig im September 1939
Die in Danzig verwendeten Zensurstempel und -verschlussstreifen sind ganz allgemein bekannt. Ich besitze in meiner Sammlung jedoch einige Belege, welche nicht vielen Sammlern unter die Augen gekommen sein dürften. Es handelt sich dabei um folgende :
Der Brief auf der nächsten Seite (Abb. 1) ist vor Kriegsausbruch am 27.8. in Danzig angekommen, wie die beiden Eingangsstempel von Danzig 5 und Danzig 1 beweisen. Bei Kriegsausbruch wurde er der Zensurstelle in Danzig zugeführt, und mit dem bekannten Stempel Prüfstelle Danzig 1 in rot versehen, sowie dem sehr wahrscheinlich aus dem Jahre 1935 stammenden Verschlussstreifen "Wegen Devisennachschau geöffnet / Freie Stadt Danzig". Dass es ein alter Verschlussstreifen sein muss, geht alleine aus der Bezeichnung "Freie Stadt Danzig" hervor.
Was den Brief aber besonders interessant macht, ist folgendes:
Einmal die Tatsache, dass Briefe, welche bereits vor Kriegsausbruch in Danzig eintrafen, nach Kriegsbeginn der Zensur zu unterbreiten waren.
Und dann, dass der Brief, als er nach 10 Tagen in die Schweiz zurückgesandt wurde, nochmals zur Zensur ging, und dieses Mal nach Königsberg, wie der Adlerstempel auf der Vorder- und der neutrale braune mit darübergeklebtem weissen Streifen
„geöffnet. (handschriftlich:) im Staatsinteresse
Auslandsbriefüberwachungsstelle"
auf der Rückseite beweisen.
Arge Danzig, Rundschreiben 184, Literaturbeilage 990, 1.Juni 1999, Seite 1.
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Added: 19/11/2015
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