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ARGE DANZIG E.V. - - Literaturbeilage 997 B
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh
Anton Aufrenberg, Zedernweg 121 D-53757 Sankt Augustin. den 1. Juni 2003
Bahnpost im Raum Danzig - Teil 2
1 Vorbemerkung
Einen grundlegenden Beitrag Ober die Bahnpost im Raum Danzig habe ich Mitte 2000 als Literatur-Bericht Nr. 997A veröffentlicht. Es ist erfreulich, dass cr großen Anklang gefunden hat, obwohl wegen der komplexen und umfangreichen Materie Kompromisse erforderlich waren. Einerseits sollten die wichtigsten Informationen zur Bahnpost aufgezeigt werden, andererseits musste aber ein zu großer Berichtsumfang vermieden werden, um die „Lesewilligkeit" zu erhalten.
Mir war daher von Anfang an klar, dass die Bahnpost-Sammler und diejenigen Leser. die aus anderen Gründen tiefer in die Materie einsteigen wollten, Nachfragen stellen würden, so dass ich bereits einen zweiten Teil vorgesehen hatte; daher auch der Affix ,.A" hinter der Nummer.
Es hat mich aber erstaunt, dass Zusatzfragen zu Sachverhalten erfolgten, die eigentlich aus dem Bericht zu erkennen waren. Vielleicht ist die Unsicherheit bei diesem Thema aber so groß, dass solche Erkenntnisse nicht ohne Zweifel akzeptiert werden. Eines ist gewiss: Wer dieses komplexe Gebiet einigermaßen in den Griff bekommen will. muss sich intensiv mit der Materie befassen. Auch ich habe viel Zeit und Arbeit aufwenden müssen, um einigermaßen durchzusteigen.
Ich möchte daher in diesem zweiten Teil zu-nächst noch einmal auf die Unterschiede Ortspost / Bahnpost und Beamten-/ Schaffner-Bahnpost eingehen.
Da inzwischen auch die Erforschung der Kurs-stempel weiter gegangen ist, wird auch hierzu eine Ergänzung fällig. Insbesondere dureh die Vorlage von Probeabdrucken der Stempelfabrik Gleichmann sind eine Reihe neue Kurse bekannt geworden.
Und schließlich ist auch die Abgrenzung des „Raumes Danzig" kontrovers diskutiert worden. Darum werde ich auch dieses Thema nochmals behandeln.
2 Ortspost — Bahnpost
Beide Organisationen unterstanden den Ober-postdirektionen (OPD). waren aber in ihren eigenen Befugnissen völlig selbständig.
Die Ortspost war stationär. Die Postanstalten haben zwar im Laufe der Jahrzehnte ihre Organisa-tionsstufe (Postamt, Postexpedition. Briefsammlung. Postagenturen usw.) und teilweise auch ihre Benennungen geändert, ihre feste geografische Lage ist aber eindeutig bestimmbar.
Soweit der Raum Danzig betroffen ist. sind diese (Aufgabe) Stempel im Band 1 des Wolff = Stempelkataloges erfasst. So ist auch der Rechteckstempel „DANZIG BAHNH." ein Stempel der Ortspost. Der Zusatz „BAHNH." sagt nichts aber die Bahnpost aus, sondern kennzeichnet lediglich die Lage dieser Postanstalt Im Bahnhof.
Die Bahnpost war dagegen (in der Regel) ambulant, das heißt, sie saß im fahrenden Zug. Jeder Zug. der zu sortierende Post befördern, war also einen kleine Bahnpostanstalt" und hatte einen eigenen Stempel, den sogenannten Kursstempel.
Als Ausnahmen gibt es auch einige wenige stationär verwendete Stempel (siehe Anlage 1). Hierüber wird noch berichtet (siehe Punkt 4.1.2).
Die in der I. Auflage 1993 des Bandes 1 des Stempelkataloges enthaltenen Bahnpost-Stempel wurden in die 2. Auflage 2000 nicht aufgenommen. Sie werden nun in die Neuauflage des Bandes 2 integriert, die noch im Laufe dieses Jahres erscheinen soll.
3 Beamten-Bahnpost — Schaffner-Bahnpost
Der Transport der Daimpost wurde auf zwei Arten begleitet:
a) Durch Beamte. welche die entgegengenommene Post neu sortierten (Fachausdruck „umspedierten"). Diese fahrenden Postanstalten wurden zunächst Post-Speditions-Büros, ab 29.1.1856 Eisenbahn-Post-Büros genannt.
Rundschreiben Nr. 200, Iiteraturbeilage 997 B, Bahnpost im Raum Danzig 2, Seite 1.
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Added: 19/07/2007
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