>> Studio über die Provinz Westpreußen, ihre Regierungsbezirke und Kreise und die Post in den Jahren 1772-1920
>> Die Entstehung der Provinz und die Gliederung ihrer Verwaltungsbezirke
Die Auswirkungen auf den Regierungsbezirk Marienwerder waren folgende:
- Es fielen am 10. Januar 1920 an Polen Teile der Kreise Flatow, Graudenz-Land, Konitz, Löbau, Marienwerder, Rosenberg in Westpreußen und Schlochau und ganz die Kreise Briesen, Kulm, Graudenz-Stadt, Schwetz, Strasburg in Westpreußen, Thorn-Land und -Stadt und Tuchel (VV Art.27. 28). Hinzu kamen ab 16. August 1920 weitere, oben im Zusammenhang mit der Volksabstimmung erwähnte Orte des Kreises Marienwerder.
- Beim Regierungsbezirk verblieben am 10. Januar 1920 Teile der Kreise Graudenz-Land und Löbau. Hinzu kamen aber am 12./16. August 1920 die Reste der Kreise Marienwerder und Rosenberg in Westpreußen und ganz der Kreis Stuhm, d.h. die Bezirke, die zum Abstimmungsgebiet Marienwerder gehört hatten. Wegen der Hinzunahme von Kreisteilen, die zum Regierungsbezirk Danzig gehört hatten, des Anschlusses an die Provinz Ostpreußen und der Umbenennung des Bezirks in "Regierungsbezirk Westpreußen"in der Provinz Ostpreußen siehe die Ausführungen oben beim Regierungsbezirk Danzig.
- Die beim Deutschen Reich verbleibenden Restteile der Kreise Flatow und Schlochau und ganz der Kreis Deutsch Krone wurden durch Ministerialerlaß vom 2. August 1919, der Restteil des Kreises Konitz durch Ministerialerlaß vom 28. November 1919 einem neuen Verwaltungsbezirk zugewiesen, der später gemäß Artikel 32 Absatz 1 der neuen preußischen Verfassung vom 30. November 1920 den Namen "Provinz Grenimark Posen-Westpreußen" erhielt. Sein Verwaltungssitz war Schneidemühl.
Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages hatte die Provinz Westpreußen aufgehört zu bestehen. Die Erlebnisgeneration war dankbar, daß der Name "Westpreußen" Teil der Namen der Dienststellen in Marienwerder und Schneidemühl wurde und dadurch erhalten blieb.
Die Provinz Westpreußen in postalischer Hinsicht
Es ist bereits oben ausgeführt worden, daß Preußen schon vor der Inbesitznahme der neuen Gebiete im September 1772 genaue Erkundigungen über die Verhältnisse dort eingeholt hatte. Sie betrafen auch das Postwesen. Dabei war festgestellt worden, daß in dem späteren Westpreußen mit Ausnahme der Postverbindungen von Wutzkow bis Narmeln , von Danzig nach Thorn und von Danzig nach Elbing keine regelmäßigen Postlinien und außer in Danzig und Thorn nur einige wenige Postanstalten (in Elbing, Gollub, Graudenz, Kulmsee und Mewe) vorhanden waren. Das änderte sich schlagartig ab 1. Oktober 1772. Sofort wurden weitere Postlinien geschaffen und in allen größeren Orten Postämter oder Postwärtereien eingerichtet.
Die Postlinien im Norden Westpreußens führten über Stolzenberg an Dan-
+) Siehe Fußnote auf Seite 7
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Rundschreiben 140, Literaturbeilage 916, 1988, Seite 8.
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Added: 04/03/2016
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