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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 114 - 22. März, 1982 » Forschungsanfragen, sonstige Anfragen

Forschungsanfragen, sonstige Anfragen

Anfrage Nr. 4 und gleich die Antwort dazu: Ich habe das Namenszeichen ; "Prill" auf einer Danzigmarke, wer war das? So fragte eines unserer Mitglieder. Herr Prill war in Danzig der Stellvertreter des Leiters der Arge Danzig, er hat dann ab 1946 versucht, die Arge wiederaufleben zu lassen, was jedoch nur sehr, sehr mühsam vonstatten ging, und.war somit praktisch der Leiter der Arge Danzig bis 1955 mit dem Mitgliederbestand von (1955) 19 Mitgliedern.

Anfrage Nr. 5 und gleich die Antwort dazu: Hier wird für 40 DM ein Mikroskop angeboten, das 30fach vergrößert - taugt das was?

Das kann man nicht so ohne weiteres beantworten. Ich selbst habe ein ähnliches Mikroskop, das ich jedoch kaum benutze. Der Bildausschnitt ist gar zu winzig, und dann erscheint die Abbildüng kopfstehend seiten-verkehrt, sodaß man beim intensiven Suchen nach einem Pünktchen auf der Marke ständig die falsche Richtung einschlägt, wenn man Marke oder Mikroskop bewegt.

Anfrage Nr. 6 stammt von mir selbst. In "Unser Danzig" Nr. 5/34 vom 5.5.1982 fragte ich unter der Überschrift "Leute aus Ohra herhören!" nach der Lage der Poststellen Ohra-Nord und Ohra-Süd. Es haben Sich fünf ehemalige Ohraner gemeldet, ich bin noch dabei, die sieben verschiedenen Versionen auf ihre Exaktheit hin zu prüfen.

Anfrage Nr. 7 und gleich die Antwort dazu: Sind die Marken mit dem Vermerk "Falschstempel" (für den Besitzer) wertlos? Antwort: Ja und nein. Nehmen wir als Beispiel den Danzigmarke Nr. 33, die gute zu 2 1/2 Pfg., sie soll einen echten Danziger Stempel haben, der aber erst ab 1926 in Kurs war. Es ist also eine Stempelfälschung.

Sammeln Sie ungestempelt, dann gehört die Marke ohnehin nicht in Ihre Sammlung. Sammeln Sie aber gestempelt, dann wollen Sie sicherlich auch einen passenden Stempel in Ihrer Sammlung haben, insofern wäre die Marke für Sie wertlos.

Welchen "Verkaufswert" sie aber hat, darüber läßt sich keine Regel aufstellen. Ist die Marke teuer, kann man als Allerhöchstes den x-Wert zugrundelegen, wenn man weiß, der Stempel wurde praktiziert, damit man die Marke gestempelt hat. Jedoch kann man auch argumentieren: Der Stempel wurde deswegen raufpraktiziert, weil die Marke keinen Gummi mehr hatte. Da aber heute auch für nachgummierte Marken irre Preise verlangt werden, ist das Argument schwer abschätzbar. Ohne Gummi sollte man mit höchstens 20 % des x-Preises ansetzen, also wäre die genannte Marke mit den augenblicklichen Preisen(x = 380,--, xx = 750,--, gef. gest. = 780,-- lt. Michel) mit Falschstempel mit rund 75 DM anzusetzen. Natürlich noch billiger, wenn der Falschstempel aus irgend einem Kreisbogen besteht, den man weiß Gott nirgends einsortieren kann, der überhaupt nichts mit irgend einem Danziger Stempel zu tun hat.

Marx (der erste Leiter der Arge Danzig) schrieb am 19.3.1938 an die Michel-Redaktion:  1. Sämtliche Makulatur, wie Kopfsteher und geschnittene Marken usw. sollten rücksichtslos aus Ihrem Katalog entfernt werden.  2.   Nachgestempelte Marken mit rückdatierten Daten sind Fälschungen und wertlos. - Nun ja, so ganz wertlos sollte man teure Marken doch nicht einstufen. - Auf diesem Gebiet hat sich ja die Ansicht geändert, auch was die "Makulatur" anbetrifft.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 114, 22. März 1982, Seite 606.


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Added: 08/12/2015
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