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>> Unerfreuliche Aspekte

Die Erfahrung desSammlers von dem letzten Artikel Seite 617 unten rechts endete damit, daß der Händler mit Hinweis auf die schlechten Zähne den Preis drastisch drückte. Das hinderte ihn danh aber nicht daran, den Viererblock bei einem Auktionator wie folgt anzubieten:

Unser Mitglied, Herr Schild aus Bern, hat den deutschen Briefmarkenhändler Carl Dietrich Hahn als Millionengauner bezeichnet. Des Händlers Klage beim Berner Obergericht hatte keinen Erfolg, da Herr Schild den Wahrheits- und Belastungsbeweis antreten konnte.

Unser korrespondierendes Mitglied, Herr Dr. Bohne, mußte extra aus Florida nach Hamburg kommen, um als Zeuge in einem Prozeß gegen Markenfälscher auszusagen. - Die Händler Dieter K. aus Sittensen und Wilhelm K. aus Bad Oldesloe wurden nach achtjähriger Prozeßdauer verurteilt.

Hüten Sie sich ferner vor vermeintlichen Raritäten, hierzu das folgende Beispiel: Auf dem verkleinerten Foto rechts ist nicht zu erkennen, daß der Wert zu 10 Pfg. ungezähnt ist und noch den Unterrand hat. Die angeblich in "nur wenigen  Exemplaren bekannte 194U" - so der Aktionater  wurde für über 1000 DM vorkauft. Die Prüfung ergab: Der Brief war nicht echt gelaufen, und da die "194U" am Unterrand keinen Farbbalken hatte, auch mit ihrem. Gelbgrünton als normal gezähnte Marke nicht vorkommt, handelte es sich um Makulatur. Der Säufer gab das Ganzstück zurück, und nun wurde es erneut als "sehr seltenes Makulaturstück" für nur 750 DM erneut angeboten.

Auch Katalogirrtümer können sich unangenehm auswirken. Im Rundschreiben hr. 114, Seite 607, war eine Zeichnung über das Aussehen der Marke Michel-Nr. 2021. Erstaunlicherweise ist diese winzigkIeine Abart im neuen Michel-Spezial gestempelt mit 400,- ausgepr ist ! Vielleicht läßt sich beim nächsten Besuch beim Schwaneberger Verlag klären, wie dieser mysteriöse Preis zustandegekommen ist. Der kleine Ausbruch am Turm ist fast nur mit der Lupe zu finden, aber bei den Doubletten von ierrn Dr. Rijxman war er sowohl ungestempelt als auch gestempelt zu finden, Herr Rittmeister hat ihn auf Brief, er war einige Male bei Prüfsendungen, zwei oder dreimal kursierte er jüngst in der Arge. Manch einer würde gern eine gestempelte 2021 gegen fünf Stück Infia-echt signierte D. 36 tauschen. Diese Marke steht Infa-echt mit 80,-- im Katalog, es sind aber (1976) erst vier Exemplare bekannt gewesen.

Ein weiteres Kapitel sind angebliche Probedrucke. So gibt es die Dapostamotive in verkleinerter Form ungezähnt auf Postkarten. Diese Karten wurden von dem ehemaligen Händler Göldberger privat hergestellt, und Goldberg er hatte sich damit lediglich einen Prozeß aufgehalst, den die Danzige Postbehörde gegen ihn angestrengt hatte.

Uber die Bewertung von wirklichen und scheinbaren Probedrucken ließen sich manch interessante Vergleiche anstellen.

Resumee: Augen auf ! Kleingedrucktes lesen !

 

Arge Danzig, Rundschreiben 115, 28.6.1982, Seite 618.


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Added: 09/12/2015
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