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Danzigs Postgeschichte und Poststempel


Auf de Sardy folgte Thiolo als polnischer Generalpostmeister in Danzig und diesem Graf Stanislawski, welcher im Oktober 1765 die Fahrpost Danzig — Dirschau — Mewe — Neuenburg — Graudenz —Kulm — Kulmsee Thorn- Warschau einrichtet, Nach dem Tode von Graf Stanislawski, 1769, wurde das Amt des polnischen Generalpostmeisters in Danzig nicht neu besetzt; 4 von Warschau aus angestellte Beamte besorgten die Postgeschäfte. Mit der ersten Teilung Polens fiel Westpreußen außer Danzig und Thorn an das Königreich Preußen. Am 1. 10. 1772 rollten die preußischen Postwagen zum erstenmal auf den neuen Postkursen Berlin — Küstrin — Landsberg — Friedeberg — Driesen — Schneidemühl — Nakel — Bromberg —Kulm — Graudenz — Marienwerder — Dirschau — Marienburg — Elbing — Frauenburg — Braunsberg — Heiligenbeil — Königsberg und Stolp — Lupow — Wutzkow — Dönnemörse — Oliva — Straschin — St. Albrecht — Praust — Langenau — Dirschau. Ani 3. 10. 1772 wurde in dem preußisch gewordenen Vorort Stolzenberg (bestehend aus Schidlitz und St. Albrecht) zur Abschnürung des polnischen Postamtes in Danzig das preußische Oberpostamt der Provinz Westpreußen eröffnet unter der Leitung von Postdirektor Uhl aus Fehrbellin. Die Felleisen für die Danziger Handelshäuser wurden zum Hause des KGL. Residenten Geheimrat Tietz gebracht und von dort verteilt. Danzig erhielt nur die Erlaubnis, den Postkurs Dönnemörse — Danzig — Polsky (Nehrung) weiter zu unterhalten. Verhandlungen, die der polnische Legationsrat von Sartorius mit dem Generalpostamt in Berlin führte, blieben ohne Erfolg.

Seit 1786 wurde der preußischpommersche Postkurs von Lauenburg über Ankerholz — Neustadt — Katz geführt. Am 4. 4. 1793 besetzte Generalleutnant von Raumer die Festungswerke von Danzig; das Oberpostamt wurde von Stolzenberg in die Räume des aufgelösten polnischen Postamtes in Danzig verlegt. — 1808 finden wir auf den Briefen den ersten handschriftlichen Aufgabenvermerk „Danzig" mit Rotstift und 1816 mit roter Tinte. Sie werden, wie alle diese Vermerke, schon im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstanden sein.

Aus den ersten Tagen der Belagerung Danzigs durch die Franzosen stammt ein nach Bordeaux gerichteter Brief vom 17. 2. 1807, welcher über Kopenhagen und Hamburg befördert wurde, wo er bei dem Großherzoglich-Bergischen Oberpostamt den dreizeiligen Übergangsstempel: Dannemarc/pa(r) Hambourg (Rayon) 4/B(ureau) G(rand) D(ucal) 18 Mars 1807 / erhielt (Sammlung Moeller, Sigmaringen). Die lange Laufzeit des Briefes erklärt sich daraus, daß Napoleon erst am 17. 3. 1807 die Wiederaufnahme des Postverkehrs nach Ost- und Westpreußen und Rußland genehmigt hatte. Als Zeuge des mißglückten Enlsatzversuches ist uns ferner ein Feldkurierbrief des russischen Oberstkommandierenden, General Graf Benningsen, aus Heilsberg an den Verteidiger der Festung Danzig, Generalmajor von Hamberger,

Danzigs Postgeschichte und Poststempel, Gerhard Schüler, Seite 15.


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Added: 15/02/2016
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