Die Freiballonfahrten auf dem
Exerzierplatz an der Wallgasse
waren für Montag und Donnerstag vorgesehen, jedoch fand
aufgrund der widrigen Windund Wetterverhältnisse nur die
Fahrt am Donnerstag, dem 16.
Juni 1910, statt.
Darüber berichtete die „Ostmärkische Zeitung“ in Ihrem Artikel vom 15. Juni 1910:
„Am Montag vormittags sollte, wie bereits berichtet, gegen 12 Uhr eine Ballonfuchsjagd mit Automobilverfolgung vor sich gehen vom Exerzierplatze des Feld-Artl. Regiments Nr. 37 in Danzig aus.
Es sollten der Ballon „Danzig“, sowie die Ballons „Ostpreußen“, „Posen“ und „Windsbraut“ (Breslau) aufsteigen. „Ostpreußen“ sollte von Leutnant Franceson (Königsberg), „Danzig“ von Hauptmann Boisserée (Danzig) geführt werden.
Leider befreite sich der Ballon „Posen“, als die Füllung fast
beendet war, aus dem ihn umgebenden Netzwerk, das
oben zerrissen sein soll. Er stieg pfeilschnell in die Lüfte
(ohne Korb und Insassen) und platzte nach einigen
Minuten, da das Gas in den höheren Luftschichten sich zu
stark ausdehnte und die Hülle ohne Netzwerk keinen
genügenden Widerstand bot. Weil der Wind begann, auf
See zu treiben, wurde die Ballonfuchsjagd für Montag aufgegeben. Sie wird vielleicht am Donnerstag stattfinden…“
Zeitgenössisches Bild
vom Ballon OSTPREUSSEN beim Start
Interessanterweise kam es dabei möglicherweise zu einem privaten Postabwurf einer Ganzsache
aus dem Ballon Ostpreußen, die nach Madeira gerichtet war und eine wahre Odyssee antrat. Auf
der rechten Abbildung ist der Aufklebezettel auf der Karte, die eine Fülle von Postvermerken trägt,
zurückgeschlagen. Der verschlungene postalische Weg dieser Karte wird weiter unten erklärt.
Literaturbeilage 233, Seite 3
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Added: 12/08/2023
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