>> Briefumschläge mit Landkarten-Eindruck:
[Matthias Fecher, Tel. 06103-731330, E-Mail: mf-marketingfecher@arcor.de]
Deutsch- Polnische Grenzerfahrung;
[Michael Schweizer, Vors. der ARGE Generalgouvernement und BPP-Prüfer, Tel. 0724989810, E-Mail: Michaelschweizer@t-online.de]
Fortlaufender Bericht über den Versuch einer staatlichen Enteignung (April 2010):
Dieser Bericht soll eine Warnung für alle Philatelisten (sowie Sammler und Forscher anderer Gebiete) sein, die polnische oder deutsch-polnische Geschichte anhand von Dokumenten oder Anschauungsobjekten sammeln.
Das polnische Kulturgesetz verbietet die Ausfuhr von allem, was über 50 Jahre alt ist (die Grenze verschiebt sich damit täglich). Damit wird alles, was älter als 50 Jahre ist, unter Denkmalschutz gestellt. Dieses Gesetz bietet damit den Zollbeamten an den Grenzen die Freiheit bzw. das Recht, alles zu beschlagnahmen, was älter als 50 Jahre ist. Dies führt mitunter zu grotesken Beschlag-nahmungen, die im Weiteren auch als Beispiel herangezogen werden sollen. In vielen Fällen führt dies zu einer Enteignung. Die Auswirkungen für Europäer (im Besonderen für uns Deutsche) werden nachfolgend anhand des noch offenen Verfahrens einer Beschlagnahme von 255 Briefen und Karten aus der Zeit von 1939-45 im Juni 2005 deutlich.
Juni 2005: Auf Geschäftsreise nach Wroclaw nehme ich einen Posten von 255 Belegen mit, um mich am Abend im Hotel mit einigen polnischen Philatelisten zu treffen, die ich bisher nur per eMail, Telefon oder Messen in Deutschland kenne. Der Posten wurde mir von einem guten Bekannten gegeben, um diesen scheinbar unbedeutenden Posten nach evtl. interessanten Stem-peln oder anderem forschungsgeschichtlich Wertvollem zu durchsuchen. Gedankenlos packe ich diesen Posten ein, um für die Gespräche auch etwas zum Anfassen dabei zu haben. Leider erhielt ich von den polnischen Philatelisten nur Absagen, so dass ein Termin nicht zustande kam. Auf der Rückreise am Flughafen Wroclaw habe ich meine Computertasche auf den Scanner gelegt, und danach hat eine Zöllnerin in der Tasche gewühlt. Sie nahm eines von 5 braunen DIN-A5-Kuverts und entdeckte dort einige Briefe aus dem Generalgouvernement 1939-45. Ich sagte ihr, - naiv wie man sein kann - dass ich noch vier weitere hätte. Ich wurde dann in ein Büro gebracht, alles wurde aufgenommen, und ich wurde ohne den Posten Briefe wieder nach Hause geschickt mit der Info, innerhalb von 2 Monaten würde man sich bei mir melden. Ich habe zuhause sofort die Deutsche Vertretung in Wroclaw informiert, die auch Recherchen unternahm. Über 3 Jahre ging das so, dass mich die Vertretung informierte, dass der Posten mal bei der Polizei, dann bei der Staatsanwaltschaft, dann wieder in einem Museum zur Auswertung lagerte. Zwischenzeitlich bat ich die Polnische Botschaft in Berlin um Hilfe, schickte dem nun bekannten Staatsanwalt mehrere Faxe in Deutsch, Englisch und Polnisch und informierte den polnischen Ombudsmann für Rechtsangelegenheiten im EU-Parlament.
Arge Danzig, Rundschreiben 228, Seite 2079.
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Added: 01/07/2010
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