>> Danzig unter der Herrschaft des Deutschen Ordens:
>> Als König Jagiello in der Schlacht bei Tannenberg 1410 das Heer des Ordens vernichtet hatte und die Marienburg zu belagern begann, erklärte sie die Stadt Danzig bereit, sich zum zu unterwerften, wenn ihr ein größeres Landgebiet, reichere Einkünfte aus Mühle und Münze und selbständige Verwaltung des Hafens und Handelsverkehr zugebilligt werden würden. Der baldige Abzug des Königs aus dem Ordenslande und der Abschluß des Thorner Friedens durch den Hochmeister Heinrich von Plauen mit dem König 1411 bewirkten, daß die Verhandlungen ergebnislos blieben. Doch hörte Danzig nicht auf, größere Selbständigkeit im Ordensstaat zu erstreben.
Als die Hochmeister diese Forderungen, je länger desto schärfer, ablehnten, schlossen sie die "Stände", zu denen außer den Städten der Landadel sowie die Bischöfe und die Äbte der großen Klöster, wie Oliva, gehörten, 1440 zu einem "Bund" gegen den Orden zusammen. Nachdem Vermittlungsversuche des deutschen Kaisers gescheitert waren, kam es zum offenen Abfall. Auch in Danzig wurde die Burg des Ordens im Jahre 1454 durch die Bürger besetzt und abgebrochen. Unter der Führung von Danzig habendie Stände 13 Jahre lang gegen den Orden um ihre Unabhängigkeit gekämpft; sie wollten, ähnlich wie die Schweizer und die Niederländer, ein selbständiges Staatswesen errichten. Da ein anderer Fürst zu seinem Schutze sich nicht bereit fand, sollte es durch Personal-Union mit dem Königreich Polen verbunden werden, dessen Könige und Adel seit langem auf die Erwerbung des deutschen Weichsellandes bedacht waren. Im 2. Frieden von Thorn 1466 mußte der Orden auf den Besitz der Städte Danzig, Elbing und Thorn auf Pommerellen, das Ermland und das Kulmerland verzichten. Der Stadt Danzig war damit Gelegenheit gegeben, sich eine nahezug völlig unabhängige Stellung zu erwerben. Sie hatte das Ziel der hansischen Politik, die Selbstständigkeit nach innen und nach außen, erreicht.
Die Bauten der Ordenszeit:
Tortz der heftigen Spannungen, die zwischen dem Deutschen Orden und der Stadt Danzig lange bestanden, hatte diese unter seiner Herrschaft eine gewaltige Entwicklung genommen; war sie doch durch den Orden vor Wirren im Lande und Angriffen von außen geschützt. Auch haben die Hochmeister die Ausdehnung des Handels, die Vermehrung des Handwerks, die Erweiterung der städtischen Siedlungen und Bauten tatkräftig unterstützt. Danzigs Stadtbild empfing somit gerade im 14. und 15.Jahrhundert sein erstes entscheidendes Gepräge.
Die Siedlungstätigkeit, die unter den politischen Wirren am Ausgang des 13. Jahrhunderts geruht hatte, nahm einen neuen Aufschwung. Zahlreiche Einwanderer aus Pommern, Mecklenburg und Schleswig-Holstein, aus Schlesien und der Mark Brandenburg, aus Obersachsen und Thüringen, aus Niedersachsen, Westfalen und den Rheinlanden ließen sich in der aufblühenden Stadt nieder. Die Bevölkerungszahl wuchs 1310 - 1380 von 1500 auf 10 000 Einwohner an und erreichte am Anfang des 15. Jahrhunderts unter Hinzurechnung der neugegründeten Vororte und Nebenstädte sogar 20 000 Einwohner. Die Einwanderer stammten zu je einem Drittel aus >>
Geschichte der Freie Stadt Danzig, Erich Keyzer, Seite 9.
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Added: 11/11/2010
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