>> Danzig Postrouten und Postgebüren in bewegten Zeiten
> III. Die Postrouten und die sie begeleidenten Stempel.
- Die Route über die Niederlande
Hier war der alte französische Poslstempel D'Hollande von Paris (C1. C2) Immer noch In Gebrauch. Diese Briefe wurdon wahrscheinlich von Seeleuten, die von Danzlg kamen, nach Holland mitgebracht und In dio holländische Post gegeben, um Geld zu sparen betreffs des Portos. Die vermutliche Route war Danzig-Niederlande <-> Paris-Bordeaux.
Ahnliche Routen gab es über die Höfen von St. Malo und Nantes und vermutlich auch über andere französische Häfen. Solche Belege sind kaum zu linden, aber bekannl.
- Die Route über Hannover
Es gab die Möglichkeit einer Route Danzlg-Berlln-Hannover Paris-Bordeaux. Der genaue Weg ist mir unbekannt. Die benutzten Poststempel sind selten auf Danziger Belegen wie der hier verwendete Basse/Allemagne (C4), der vermutlich In Paris abgeschlagen wurde.
- Die Route über Wesel-Maaseyck
Am Ende des 19. Jahrhunderts war diese Route einer der wichtigsten Postwege aus den norddeutschen Landern nach Frankreich (F).
1793: Nach der Annexion Danzlgs durch Preußen ( PR) werden die Danziger Briefe durch die normale preußische Post zu den Austauschämtern von Thum und Taxis (T&T) Richtung Frankreich befördert. Die Hauptroute Ist Danzig-Berlrn-Magdeburg-Wesel(PR) Maaseyck(T&T) « Marche(F)-Sedan-Parls-Bordeaux. Belege dieser Routo tragen den T&T- Durchgangsstompol Maseyck (C5). Einen französischen Eingangsstempel gibt es nicht.
1798: Maseyck ist nun französisches Territorium. Das T&T - BOro wird nach Düsseldorf verlegt. Die Route über Wesel verläuft wie folgt: Danzig-Berlin-Wesel(PR) über Wesel(BE)-Maaseyck. Letztere Route gibt es bis 1808, und sie benutzt noch den Stempel Prusse / par Maaseyck.
1808: Als per 1. Januar 1808 die Route über Maaseyk geschlossen wird, ergibt sich eine neue Vierländenroute über Düsseldorf und Neuss: Danzlg-Berlin(PR) Magdeburg(WPh)-Kassel Lünen(BE)-Neuss(F)-Parls-Bordeaux. Das Austauschamt Lünen (BE) ist nur für drei Monate In Betrieb (März - Mai 1808). Der neue französische Eingangsstempel Ist jetzt: Prusse / par Neuss (C8).
- Die Routen entsprechend den Postverträgen zwischen T&T und Frankreich
1802: Seit Oktober1802 geht alle vom Osten nach Westen laufende Post, z. B. von Polen, Rußland und Preußen (Danzlg eingeschlossen) nach Frankreich, über die Austauschämter der Reichspost. Für Post von Danzlg und Preußen sollen drei AustBuschämter betrachtet werden: Frankfurt/M, Kehl und Deutz. Hier wurde die preußische Post der Reichspost übergeben. Diese Ämter schlugen Stempel der Herkunft entsprechend auf den Belegen ab. Transitbriefe durch die o. a. Länder wurden als aus diesen Ländern kommend angesehen und entsprechend gestempelt.
- Die Route über Frankfurt-Kehl Straßburg
Die Briefe aus Preußen nach dem Südosten Frankreichs wurden über diesen Weg transportiert. Die komplette Route war Danzlg-Berlin-Frankfurt(T&T)-Kehl Strasbourg(F)-Bestimmungsort. In Frankfurt (T&T) wurde die Korrespondenz mit dem Stempel Prusse versehen (C9). Belege mit diesem Stempel sind sehr seiton, well nach 1806 keine direkte Route mehr mit Preußen bestand.
- Die Route über Westphalen und Berg
1809: Ein neuer Postvertrag wird am 6.11.1808 zwischen Preußen und dem Königreich Westphalen (WPh) geschlossen. Gleichzeitig wird eine neue Postroute festgelegt: Danzig-Berlin - > Magdeburg(Wph)-Kassel Dorsten(BE)-Düsseldorf-Neuss(F)-Paris. Belege über diese Strecke >
Rundschreiben 208, 2005, Literaturbeilage 847, Seite 5.
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Added: 14/07/2007
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