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Belege der Kraftpost
Unser Mitglied Ton Hulkenberg hat eine Frage zu Belegen, die mit der Kraftpost befördert wurden. Leider konnte ich sie ihm auch nicht ausreichend beantworten, da mir die Umstände der Beförderung und der stempeltechnischen Behandlung nicht be­kannt sind. Wie aus den Postleitheften hervorgeht, wurden mit den Kraftpostlinien (nicht den Landpostlinien) außer Personen auch Poststücke beför­dert. Nach den Fahrplänen der Postleithefte war dies aber nicht bei allen Haltestellen möglich.

Ich habe keine Literatur darüber gefunden, wie dies im einzelnen vor sich ging. Herr Hulkenberg sandte mir drei Postkarten zu. die mit der Kraftpost befördert wurden. Sic tragen Zusatzstempel, wie sie im Band 3, Seite 143, als Nr. 263, 265 und 266 ab­gebildet sind. Beispielhaft wird auf der Titelinnen­seite ein Beleg abgebildet (Abbildung 5).

Es sind alles Danziger Bildpostkarten, die alle ins Ausland (Deutsches Reich) gingen, aber in Elbing bzw. Marienburg abgestempelt sind. Das be­deutet, dass die Belege erst im jeweiligen Zielort der Kraftpostlinie entwertet wurden. Aber wo wurden die Nebenstempel abgedruckt? Herr Hulkenberg vermutet ebenfalls erst im Zielort4*, so dass es keine Danziger Stempel wären.

Bei diesem Sachverhalt muss der Beitrag „Fremde Abstempelungen auf Danzig-Marken" im letzten Rundschreiben um diese Möglichkeit er­gänzt werden:
„3. Abstempelung von Kraftpost-Belegen".

Nun müsste man allerdings fragen, warum der Stempel der abgebildeten Karte nicht Ladekopp- Elbing als Inschrift hat, denn dies war die Bezeich­nung der Kraftpostlinie. Die Inschrift beschränkt sich aber nur auf den Danziger Teil dieser Linie!

Herr Hulkenberg meint ferner, das die Post wohl in verschlossenen Postsäcken befördert wurde, ob­wohl offensichtlich die Kraftwagen außen Briefkäs­ten hatten. Es ist aber (daher) kaum vorstellbar, dass der Fahrer des Kraftwagens die Poststücke mit dem Nebenstempel bedruckte.

Wer kann mehr zu diesem Thema sagen? Gibt es darüber vielleicht doch eine Abhandlung, die uns nicht bekannt ist?

Plattenfehler bei MiNr 214Y?
Unser Mitglied Herman Leussink hat eine MiNr 2I4Y zugesandt, bei der die „I“ links unten einen Ausläufer hat. Er fragt an, ob dies ein Plattenfehler sein könnte. Im Schüler-Handbuch ist kein derarti­ger Plattenfehler aufgeführt. Das Feld ist nicht be­kannt.

Die Marke ist auf der Titelinnenseite farbig ab­gebildet (Abbildung 4), wobei die linke untere Ecke zusätzlich dreifach vergrößert dargestellt ist.

Da zur positiven Beantwortung der Frage meh­rere dieser Marken vorliegen müssten. wird um Meldung gebeten, ob weitere Exemplare mit die­sem Fehler bekannt sind.

Ganzstück oder Ausschnitt
Zu diesem Beitrag im letzten Rundschreiben ist ausnahmslos die Auffassung vertreten worden, das Ganzstuck so zu belassen und nicht zu zerschnei­den. Das Manko der fehlenden Marke wurde als nicht so stark fehlerhaft betrachtet, dass es eine Zer­störung des Beleges zur „Markengewinnung“ recht­fertigen würde.

Stempel „DANZIG- LANGFUHR"
Zur Anfrage über diesen Stempel im letzten Rundschreiben sind mehrere Beiträge eingegangen Alle Abbildungen zeigen dasselbe Datum. Herr Tworek, Arge-Mitglied und Danzig-Prüfer. legte eine ganze Einsteckkarte mit Marken vor, die die­sen Stempel tragen; auch sie haben alle dasselbe Datum! Kommentar von Herrn Tworek: „Es han­delt sich um einen Falschstempel“.

Dienstsiegel
Im letzten Rundschreiben wurden zwei Belege mit Dienstsiegeln (von Rambeltsch und Zeyer) be­schrieben.

In einer Stellungnahme hierzu hält Herr Böhm die Belege für gefälscht. Als Begründung führt er an:
1. Es sind keine Dienstmarken verwendet wor­den.
2. Die Marken kleben links, während sie sonst immer rechts auf einem Brief sitzen.

Ich schließe mich in der grundsätzlichen Beur­teilung diesen Ausführungen an. Nach meiner Mei­nung wäre aber gar keine Frankierunng nötig gewe­sen. Statt dessen hätte der Stempel „Postsache" ge­nügt.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 201, 4. Quartal 2003, Seite 1329.


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Added: 19/07/2007
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