>> Oder: Lohnt die Teilnahme an Ausstellungen ?
[Gerhard Onasch]
Wo jetzt ausstellen ? Soest liegt in der Nähe und der Termin war günstig. Also mussten erst die Vorbedingungen erledigt werden: Ausstellerpass, Anmeldung, Rahmengebühr. Dann konnte das große Ereignis kommen. Sollte alles schief gehen, wollten wir an Soest wenigstens einige schöne Erinnerungen haben. Meine Frau und ich nahmen also ein romantisches, historisches Quartier im „Pilgrim" von 1304 und besuchten das Brauhaus „Zwiebel". Dann fieberten wir der Bekanntgabe der Bewertung und dem Jury-Gespräch entgegen. Zusammengefasst gesagt, blieb aber alles im Rahmen.
Ich hatte aber den Eindruck, anscheinend doch größere Fehler gemacht zu haben. Mir hatte eine Reise vorgeschwebt und der Jury scheinbar eine chronologische Geschichte. Aber was sagte schon mein großer Landsmann Schopenhauer: „Die Welt ist meine Vorstellung". (Sein erster metaphysischer Satz). So hat eben jeder seine eigene Welt und seine eigene Vorstellung, auch der Juror. Vielleicht isst der Juror gerne Eintopf und ich finde Geschmack an Himmel und Erde.
Es kann sein, dass die Juroren ein bisschen verstimmt waren, weil ich ihrer Vorstellung nicht zustimmte.
Jetzt kommen wir auch zu den Antworten auf die eingangs gestellte Frage „lohnt sich eine Teilnahme am Wettbewerb":
1) Eine Sammlung gestalte ich hauptsächlich für mich. Ich hatte viel Freude beim Aufbau.
2) Mit dem genannten Thema will ich auch für meine Heimat werben. Deshalb der Reiseplan.
3) Als Individualist ist mir klar, dass andere eine andere Meinung haben. Erfreuen werde ich mich immer, wenn dieselbe gut begründet ist.
4) Sieht man von dem Jubel der Hochprämierten und der Enttäuschung der Schwachen ab, gibt es manche bemerkenswerten Anregungen. Die optische Wirkung des Exponats wurde immer beachtet.
Also lohnt es sich ! - zumindest aus den Gründen 1) und 2) eine Sammlung auszustellen.
Wir haben zur Zeit leider nur geringe Möglichkeiten, in den Wettbewerb zu gehen, da wenig Rang-Ausstellungen veranstaltet werden.
Doch wer vom 4.-6. April 2003 nach Solingen zur Rhein Ruhr Posta '03 kommt, kann dabei sein.
Aushilfsstempel von Brunau
Unser Mitglied Werner Rituneister übersandte mir die abgebildete Kopie einer wundervollen Paketkarte mit dem berühmten „F" von Brunau.
Dieser (Kork ?)Stempel ist mit Sicherheit als Aushilfsstempel verwendet worden, weil der nor-male Aufgabestempel in der Werkstatt war. Ob er auch als Korkstempel bei Paketkarten benutzt wurde, ist noch nicht eindeutig nachgewiesen.
Die vorliegende Abstempelung ist vom 15.4.21 (rückseitiger Ankunftsstempel Danzig-Langfuhr z 17.4.21). Links oben ist noch ein Fragment des Stempels Tiegenhof *b* zu erkennen; Tiegenhof war vorgesetztes Postamt der Postagentur Brunau. In diesem Fall heißt das, dass in Brunau zu diesem Zeitpunkt der Aufgabestempel nicht zur Verfiigung stand, denn sonst hätte der Empfänger-Abschnitt mit dem Stempel von Brunau abgestempelt sein müssen. Es liegen auch weitere Marken (Pfennigwerte) mit diesem Stempel vor; Pfennigwerte mussten aber nicht verkorkt werden. Auch dies spricht für eine Aushilfsentwertung. Ein Ausschnitt zeigt das Datum 5/4, vielleicht ebenfalls der 15.4. Es liegt aber auch eine MiNr 80 vor, die erst am 3.6.21 erschien.
Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass der Aufgabestempel fast 2 Monate in Reparatur war. Deshalb wäre ich an einer Klärung der Sachlage in den Monaten April bis Mai 1921 interessiert.
Dazu noch folgendes:
Die Datumsangaben des zu dieser Zeit verwendeten Aufgabestempels (Katalog Nr. 2.0) sind au-ßergewöhnlich.
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Arge Danzig, Rundschreiben 198, 10.12.2002, Seite 1292.
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Added: 04/12/2015
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