Schredruckfälschungen
Korrekt müßte es nicht Schrägdruck, sondern Schrägaufdruck heißen. Nachdem jedoch vor 50 Jahren Kurt Holtz seine Broschüre über die "Schrägdrucke und ihre Fälschungen" herausgab, ist dieser Begriff geblieben. Er soll auch nicht abgeändert werden.
Die Vielzahl der Schrägdruckfälschungen war Anlaß zu einer neuen Erfassung der von über 100 verschiedenen Fälschern probierten Nachahmungen. Es lag nahe, bei der großen Menge eine Systematik in den Wust der Fälschungen hineinzubringen.
Das neue System wurde in Hamburg vorgestellt. Es sieht eine Einteilung in 9 verschiedene Gruppen vor, wobei die MINKHN Hundertstelle der laufenden Fälschungs-Nummer gleichzeitig eine Art der Qualität der Fälschungen beinhaltet.
Jede gruppe beginnt in. ihrer Hundertergruppe mit 01 (also 101, 201, 301 usw.), so daß bis zur Endnummer 99 noch genügend Spielraum ist für kommende Fälschergenerationen.
Lfd.Nr. Beschreibung der Fälschungsgruppe
101 ff Das Gesamtbild ist sehr primitiv, "ins Auge springend"
201 ff Das Gesamtbild ist primitiv, als Fälschung erkennbar
301 ff Das Gesamtbild ist für den geübteren Sammler noch als Fälschung erkennbar
401 ff Der Balken weicht in seiner Gesamtheit ab (z.B. Kreuzmuster, gerahmt, horizontale Punkt- reihen)
501. ff Der Balken fällt durch relativ gut erkennbare Teilbereiche auf
601 ff Einzelne Buchstaben weisen charakteristische Abweichungen auf
701 ff Recht gut gelungene Fälschungen
801 ff Besonders gut gelungene Fälschungen
901 ff Ruberg-Fälschungen
Auch die Bezeichnung Ruberg-Fälschungen ist nicht ganz korrekt, da diese Produkte von Originalklischees hergestellt wurden. Es sind also private Nachdrucke, aber in betrügerischer Absicht als Originale verkauft worden. Bereits Holtz hat vor 50 Jahren diese Produkte als Fälschungen eingestuft.
Michel-Nr. 58 1 - Kogge im Feuer
Die "Neuentdeckung" von 2 verschiedenen 58 1 (entweder ein Strahl oder zwei Strahlen) ist keine Neuentdeckung, sie ist bereits in unserer alten Katalogisierung berücksichtigt. Hierzu folgendes: Erst 1967 wurde vom Schreiber dieser Zeilen ein Eckrandstück Feld 10 der Nr. 58 entdeckt und Eerrn Schiller vorgelegt, welches die normale Zeichnung der übrigen Felder aufwies, also keine "Kogge im Feuer" war. - Bis zu diesem Zeitpunkt hatte auch Herr Schüler angenommen, die "Kogge im Feuer" sei auf Feld 10 von jedem Bogen. Die nächste Nachricht stammte dann von Herrn Mencke, welcher im Jahre 1973 bereits die Unterschiede ein Strahl / zwei Strahlen entdeckt hatte.
Michel-Nr. 83 b Wappen 1 Mark orange/orangerot
Leider ist dieser Unfug im Katalog wieder aufgeführt. Vermutlich lag dem Schwaneberger Verlag ein verfärbtes Exemplar auf Brief vor. Jetzt werden des öfteren Farbprüfungen von der Nr. 83 verlangt. Hoffentlich kann eine neue Rücksprache beim Verlag die Sache klären.
Arge Danzig, Rundschreiben 128, 9. Oktober 1985, Seite 718.
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Added: 22/03/2016
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