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>> Aus der Jugendzeit der Briefmarke in Oesterreich

sollten! Hierdurch werde ein Ablösen der Marken von den Briefen ganz unmöglich, ja die Post könne sich dann sogar das Abstempeln ersparen! Es ist wirklich auch für uns Philatelisten ein Glück, dass dieser Vorschlag nicht durchgedrungen ist, denn das Sammeln derartiger gesiegelter Marken würde immerhin einige Schwierigkeiten bereiten.

Ueber das Flugpostsammeln
Prof. Dr. F. P. Renaut D'Oultre-Seille, Paris
Mitglied der Royal Philatelic Society, London
Mitglied und Sekretär der Akademie de Philatelie, Paris.

Das Sammeln von Flugpostbriefen ist ein jüngst geborener Zweig der Philatelie, ein Zweig, der jetzt sehr geliebt wird, und man muss zugeben, dass eine solche Begeisterung erklärlich ist, angesichts des lebendigen Interesses, das für alles besteht, was mit dem Flugwesen zusammenhängt. Und so hält denn das Flugwesen auch in unseren Alben einen Eingang. Man kann sogar von einer gewissen Romantik sprechen, wenn man sieht, wie die Briefe in den Sammlungen sorgfältig klassifiziert sind, diese Briefe erzählen ja wunderbare Dinge von kühnen Flügen oder erinnern sogar an Heldentaten.

Ein neues Wort wurde für diese Sammlungen geprägt: Aero-Philatelie. Aber unter diesem Namen kann man verschiedene Arten des Sammelns verstehen, wenn sie sich auch alle auf Flugpostsachen beziehen:
1. Das Sammeln von Luftpostbriefen
2. Das Sammeln von Luftpostmarken
3. Das Sammeln von allen Dokumenten, die Flüge oder Flugpost betreffen.

Die erste dieser Arten des Sammelns ist unseres Erachtens besonders wichtig und kann als die wichtigste, die populärste gelten. Sie ist der letzte Zweig der Aerophilatelie und ist heute unter den Briefmarkensammlern auch als der stärkste vertreten. Doch ist die zuletzt genannte Art des Sammelns die wissenschaftlich am höchsten stehende, wenngleich sie zu der Einstellung der grossen Mehrzahl der Sammler nicht zu passen scheint. So steht sie denn auch gegenwärtig nicht im Vordergrund des allgemeinen Interesses.

Die Sammler neigen fast immer zu den Flugpostbriefen, und nur wenige unter ihnen spezialisieren sich in Flugpostmarken. Zahlreich sind diese Marken doch nicht und wenn auch mehrere recht selten sind, fehlt es unter ihnen an interessanten Abarten und so finden die Abartenjäger wenig Material.

Im Gegensatz hierzu ist das Flugpostsammeln eine wahre Sisyphusarbeit, da immer neue Flüge unternommen werden, was eine ungeheure Fülle an philatelistischem Material gibt. Jeder Sammler voll Eifer wünscht jeweils die aktuellsten Dokumente dieser Tätigkeit seinen Alben einzuverleiben. So entsteht eine wilde Jagd nach Flugbriefen, eine Jagd, die nicht ohne Nachteile ist. Denn kaum ist ein Flug gemeldet, so sind die Jäger schon auf dem Wege, um Material für ihre Sammlungen zu finden, sogar wenn der Flug keinen postalischen Charakter hat.

Der Eifer der Sammler hat für sie selbst sehr nachteilige Folgen, denn sehr bald sind die Postverwaltungen, die Flieger und auch die Fälscher auf den Gedanken gekommen, dass die Flugpostsammler für sie selbst sehr gute Kunden sein können. Erst nach einigen Jahren sind fast

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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 36.


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Added: 18/02/2016
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