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Gallery » Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929 » Danzig - Abschnitt „Kurszeiten und Bedarfsbriefe"

>> Beiträge zur „Memel"-Philatelie

>> II. Abschnitt „Echt und falsch"

der Orts- und Bahnpoststempel deutscher Formen hat aber eine andere Tatsache ans Licht gefördert und zwar die falsch (d. h. in Unkenntnis der Kurszeiten von unberufenen Spekulanten falsch) datierten Gefälligkeitsstempel; es gibt da eine grosse Anzahl solcher Stücke, vielleicht ganzer „Sätze" mit diesen Gefälligkeitsfalschentwertungen. Nicht zu verwechseln sind diese mit tatsächlich irrtümlich von postalischer Seite eingestellten Radstempeln bei mehreren kleinen Orten. Dazu ein Beispiel:
Stempel Nr. 38b Kollaten datiert 25. 3. 32 statt „22",
Stempel Nr. 40b Kugeleit datiert 16. 3. 11 statt „21".

Eine letzte Frage betrifft den „Druckausschuss" von Memel-Litauen. Es ist immerhin auffällig, dass man während der Verausgabung der Werte an den Schiltern im Memelgebiet nur einige wenige Wertstufen mit doppelten oder kopfstehenden Aufdrucken finden konnte und nun 4-5 Jahre später mit einer stattlichen Reihe solcher „Raritäten" hervortritt, die den echten Spezialisten niemals reizen können, zumal sie in festem Händlerbesitz sind und man selbige nur für schönes Geld haben kann. Dadurch werden zwangläufig die ursprünglich aufgefundenen Stücke dieser Art in ihrer Originalität und philatelistischen Würdigkeit herabgesetzt werden. —

III. Abschnitt „Kurszeiten und Bedarfsbriefe"
Allgemeine Stichdaten politischer und staatsrechtlicher Natur lese man in Sammlerwoche 1925 Nr. 27/28 „Memel - Litauen" von Dr. Nord. Wir beschränken uns heute auf die Feststellungen über die Verausgabung und Kurszeiten der einzelnen Markengruppen. Da ist also die erste Ausgabe der Reichsdruckerei Berlin auf Werten des Deutschen Reiches. Sie erschien an den Schaltern, als die französischen Werte aus Paris bereits verausgabt waren. Der erste Schaltertag der französischen Steilausgabe wird auf den 7. 7. 1920 gesetzt; die Zwischenzeit von der Loslösung des Memelgebietes (10. 1. 20) bis zum Tage, an dem Memel eigene Marken erhielt, drückt — was Marken betrifft — philatelistisch am besten mit dem Wort „Vorläufer" aus. Die „deutsche" Ausgabe erschien mit den Hauptwerten — ausser 1,50 M braun — in den ersten Augusttagen (Belegstück 2.50 M vom 4. 8. 20), blieb jedoch nur kurze Zeit kursfähig und wurde auf Befehl der französischen Verwaltung mit dem 31. 10. 1920 vom Verkauf und postalischen Gebrauch ausgeschlossen. In diesem Zusammenhange wird die Seltenheit mancher Stempel auf Germania-Memel leicht erklärlich; man vergleiche hierzu Postmarke 177 und 179, 1928, Seiten 207-08; 226-28. Sammlerw. 19 und 21.

Ueber Bedarfsbriefe der Germania-Memel kann man wohl sagen, dass dieselben, abgesehen von einigen überfrankierten Satzbriefen, eben keine bedarfsmässig entstandenen Postbriefe oder Karten, wenig anzutreffen, also selten, sind. Allgemein darf gesagt werden, dass Ganzsachen und Postkarten sowie Briefe von Memel recht wenig erhalten geblieben sind. —

Von den Steildruckausgaben erschienen die ersten Werte also bereits am 7. 7. 20 und finden wir solche auch auf Postkarten neben dem eingedruckten — jedoch nun ungültig gewordenen — 15 Pf. braunlila Wert. Alle, also auch niedrigste Pfennigwerte waren nun, trotz der fortschreitenden Geldentwertung und steigender Posttarife bis zum Ende März 1923 kursfähig (31. 3. 23) ; jedoch war die Bestimmung getroffen, dass

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Internationale Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 52.


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Added: 19/02/2016
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