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>> Die Flugpostmarken von Danzig in Raum und Zeit

Sie schritt viel schneller voran als angenommen, so daß die eigentlich vorgesehenen Nennwerte zum Ausgabezeitpunkt bereits überholt waren. Die beiden hohen Werte zu 250.000 Mark und 500.000 Mark wurden deshalb belassen und die beiden niedrigen Werte zu 50.000 Mark und 100.000 Mark mit einem neuen Nennwert von 2 Millionen und 5 Millionen überdruckt. Diese Flugpostausgabe stellt also eine Hybride dar: Zwei Marken der Ausgabe besitzen einen Überdruck und zwei Marken nicht. Das ist innerhalb einer Neuausgabe Danziger Marken einmalig!

Betrachten wir den nicht überdruckten Wert zu 500.000 Mark (Michel Nr.178, Abb. 1):
Die Marke stellt ein rechteckiges kleines Querformat dar in der Größe der kleinen Staatswappenmarken und ist exakt (über die Zähnung) 26x22 mm groß. Das Markenbild ist komplett rot auf weißem Grund, wie bei allen Werten dieser Serie. Es wird durch einen schmalen Rahmen in dieser Farbe eingefaßt und vom weißen Markenrand mit der Zähnung K14 abgesetzt. In der Mitte findet sich als Leitmotiv ein Horn (Waldhorn oder Jagdhorn) in Draufsicht. Das Mundstück weist hierbei nach links, der Schalltrichter mit einfacher Krempe und Zierwulst nach rechts, wobei der Hornbogen eine zentrale Fläche in Weiß freiläßt. Von diesem Hornbogen aus laufen nun radiär wie bei einer Sonne dicht an dicht feine rote Strahlen, betont durch die weiße Farbe des Markenuntergrundes, zum Markenrand. Im oberen Teil der Marke wird diese radiäre Streifung von der Herkunftsbezeichnung ‚Freie Stadt Danzig’ in kursiver weißer Schreibschrift unterbrochen. Diese legt sich um den Bogen des Horns, das wohl mit gutem Gewissen von der Bestimmung her als Posthorn bezeichnet werden kann. Im unteren Teil der Marke ist jeweils in Rot in der rechten Ecke das Staatswappen Danzigs zu sehen, in der linken Ecke zweizeilig die Typenbezeichnung ‚Flug-Post’ in schrägen Blockbuchstaben und darunter als Währungsangabe für Mark ein großes gespreiztes ‚M’. Zwischen diesen seitlichen Eckpunkten ist der Nennwert der Marke ‚500.000’ in Weiß zu lesen, wobei zur besseren Zählung dieses hohen Nennwertes die letzten 3 Nullen geringfügig kleiner gedruckt sind.

Die zentrale weiße Rundung innerhalb des Hornbogens ist motivmäßig nochmals der Kennzeichnung als Flugpostmarke vorbehalten: Hier ist in Rot ein von links nach rechts fliegender stilisierter Eindecker zu sehen, ohne sichtbaren Propeller, mit deutlich nach hinten gezogenen Tragflächen, spitz zulaufendem Rumpf und deutlich sichtbarem gekerbtem Höhenleitwerk. Dasselbe Flugzeug findet sich, auf ein Drittel verkleinert, nochmals im unteren rechten Bereich der weißen Rundung als Flugzeugschatten auf der Erde.

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Rundschreiben 215, Literaturbeilage 851B, 15.03.2007, Seite 2.