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Die Speicherinsel war nicht immer eine Insel. Erst, als im Jahre 1576 ein Kanal, die Neue Mottlau, gegraben wurde, entstand ein vollständig von Wasser umschlossenes Viertel, das nur mit Speichern bebaut war. Durch den Kanal waren die Speicher sicher vor Feuer und weil man am Abend die Tore verschloß, waren die Waren sicher vor Dieben.
Einst befanden sich auf der Danziger Speicherinsel mehr als 300 Speicher, fast alle in massiver Backstein-Bauweise errichtet. Jeder Speicher hatte seinen Namen und ein besonderes, den Namen versinnbildlichendes Zeichen über dem Eingang. Die Speicher hießen 'Bärentaz' - 'Roter Löwe' - 'Rote Maus' oder 'Einhorn'. Andere Namen knüpften an Handwerke und Berufe an, wie 'Milchmagd' - 'Melkerin' - 'Kesselmacher' - 'Pfarrer' oder 'Bootsmann'. Schließlich gab es exotisch klingende Namen wie 'Türke' - '3 Zitronen' und 'Ungar'. Der größte und imposanteste Speicher wurde 'Kamel' genannt.
Viele der Speicher wurden im 2. Weltkrieg ein Opfer russischer Angriffe, nur ein einziger blieb bis in die heutige Zeit erhalten.
Mit dem Wiederaufbau der Speicherinsel und der Reurbanisierung dieses lange Zeit für Danzig existentiellen Viertels hat man sich lange Zeit gelassen. Inzwischen macht sich aber auch hier städtebaulicher Gestaltungswille bemerkbar. Eine Reihe von Häusern und Speichern ist bereits restauriert.
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Danzig