Aufdruck- und Stempelfragen
>> Stempelmanipulationen in der Guldenzeit
[Markward Gnauck, Tel. 040-29810729, E-Mail:markward-geesthacht@t-online.de" style="color: rgb(0, 0, 0);">markward-geesthacht@t-online.de]
Eine Rückdatierung auf diesen Marken war eigentlich völlig sinnlos, da sie bis zum 31.10.1939 gültig waren. Am wahrscheinlichsten erscheint mir folgendes Szenario: Es handelt sich um einen neu zu katalogisierenden Zustand WO 073.D. Mit diesem wurden dann Marken rückdatiert gestempelt, die nicht mehr gültig waren. Wahllos wurden auch andere vorhandene Marken gleichsam entwertet, wobei auf die Gültigkeit im Einzelnen nicht geachtet wurde. Für diese These spricht auch, dass sich alle Marken auf Unterlage befinden. Es war eine beliebte Methode, die Marken auf Papierbögen zu kleben und dann zu entwerten.
Nun könnte es sich aber auch um einen Drehfehler beim Einstellen des Datums handeln. Dass es diese gibt, zeigt folgendes Bild.
*- MiNr. 189 mit Stempel DANZIG * 1 h vom 10.12.1933
Auch wenn der DANZIG * 1 h nicht den besten Ruf hat, muss man aber folgendes feststellen: Der unbeschädigte Stempel nach Wo 051.0 ist nur bis 04.01.1924 bekannt. Eine Stempelmanipulation kann in diesem Fall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
Ob man nun bei dem oben beschriebenen DANZIG * 1 n ein versehentliches Verstellen der Jahreszahl um 5 Positionen als plausibel erachtet, mag jeder für sich selber klären. Insgesamt spricht m. E. deutlich mehr für eine willentliche Rückdatierung.
Abschließend bleibt festzustellen, dass es sicherlich noch mehr Beispiele gibt. Mein Ziel mit diesem Artikel ist es, die Sinne zu schärfen und auch bei den Guldenmarken gelegentlich genauer hinzuschauen. Insbesondere bei besseren Marken mit kurzer Gültigkeit kann so bereits im Vorhinein Verdruss vermieden werden.
Die Marken befanden sich in Auswahlheften des Rundsendedienstes.
Ich danke unserem ARGE-Mitglied Peter Otto aus Leipzig für seine Aufmerksamkeit und entsprechende Hinweise und dem Danzig-Prüfer Rüdiger Soecknick aus Wien für zielführende Auskünfte.
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Quellen:
- Michel-Katalog Deutschland-Spezial
- Wolff-Stempelkatalog Band 1
Noch einmal:
Luftpostbelege aus der Freien Stadt Danzig mit Zusatz „Durch Clipper“
[Ton Hulkenberg, Tel. 0031-3329-83261, E-Mail: a.hulkenberg@casema.nl]
Im RS 212, Seite 1518 (2007), habe ich die Frage gestellt: „Briefe der Freien Stadt Danzig mit Leitvermerken Durch Clipper echt oder falsch?“. Damals gab es keine Resonanz, selbst nicht von den Luftpostspezialisten. Warum nicht, frage ich heute. Und nun ist wieder ein „Clipperbeleg“ in der letzten vereinsinternen Auktion zugelassen worden! Unserem Vereinsauktionator Thomas Metz schlug ich vor, den Beleg zurückzunehmen, weil er eine Fälschung darstellt. Aber dann wurden so viele Barrieren aufgeworfen, dass ich mich fragte, ob wir Mitglied in einer Forschungs-Arbeitsgemeinschaft sind oder Mitglied in einem Kindergarten, zu dem das Wort Fälschung noch nicht durchgedrungen ist.
Arge Danzig, Rundschreiben 241, Seite 2508.
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Added: 15/10/2013
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