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[vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, eMail: ronny@danzig.org]
Ein zweiter Fehldruck, von dem nämlichen Herrn vorgelegt, ist das 5-Mark-Provisorium (Fahne) ohne Rastenunterdruck (MiNr. 45 III). Auf dem uns gezeigten Exemplar findet sich auch nicht die geringste Spur des Unterdrucks und man wird diesen Wert nach Nr. 36 gesondert im Katalog zu verzeichnen haben.
Eine weitere interessante und bisher ungeklärte Abart ist ein Bogen der 25- auf 30-Pfennig-Provisoriums (MiNr. 18), gleichfalls im Besitz des Herrn B. Auf einzelnen Marken der unteren Reihen links ist hier die grüne 25 in ganz abweichender, viel dünneren Type gedruckt worden, was bei einem Vergleich mit den oberen Reihen schon auf dem ersten Blick ins Auge fällt. Namentlich der Fuß der 2 gibt typographisch ein ganz anderes Bild. Vielleicht kann uns einer unserer Leser über das Entstehen dieser Abart etwas Näheres mitteilen, wovon es abhängen wird, ob die Marken eine besondere Katalogisierung verdienen.
Ein reiner Druckzufall ist ein Fehler bei dem nämlichen Provisorium (25 Pfennig), das uns Herr Neumann, Danzig einrichte. Bei diesem Stück steht hinter der 2 infolge Verstümmelung der grünen 5 ein deutliches ! (Ausrufezeichen)
Die Druckerei Julius Sauer und die Koggemarken
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]
Nachdem der Versailler Vertrag eine „Freie Stadt Danzig“ als selbständigen Staat – abgetrennt vom Deutschen Reich – festlegte, wurden in diesem Gebiet neue Postwertzeichen benötigt. Die Reichspostdirektion Danzig beauftragte die wohl leistungsstärkste Druckerei vor Ort, die Druckerei Julius Sauer in der Fleischergasse, mit dieser Aufgabe. Zunächst wurden Restbestände der Germaniamarken des Deutschen Reiches überdruckt (Danziger MiNr. 1 – 52 und 72).
Am 15.11.1920 erfolgte durch den englischen Oberst Strutt die Proklamation zur Freien Stadt Danzig. Das nahm die Post zum Anlass, endlich eigene Briefmarken herauszugeben. In der Druckerei Sauer wurden Marken mit dem Motiv einer Hansekogge um 1400 entworfen und im Buchdruck gedruckt. Sie waren ab 31.1.1921 als die Koggemarken an den Postschaltern erhältlich.
Allerdings hatte die Druckerei Sauer keinerlei Erfahrung im Briefmarkendruck. Sie sollte nun als Staatsdruckerei fungieren, besaß aber nicht die erforderliche Leistungsfähigkeit. Selbst Perforationsmaschinen fehlten. Darum besaßen die ersten eigenen Danziger Marken einen sägezahnartigen Durchstich (MiNr. 53 – 62).
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Arge Danzig, Rundschreiben 247, 2. Quartal 2015, Seite 2716.
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Added: 04/09/2015
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