>> „Stumme" Feldpost-Stempel
[Anton Auffenberg]
Herr Böhm hat im Literatur-Bericht Nr. 124 auf Seite 5 einen stummen Stempel abgebildet, dessen Ursprung der Stempel Danzig-Neufahrwasser a gewesen sein könnte, weil bei beiden Abdrucken unten di gleiche Lücke zu erkennen ist. Gemeint ist wohl der Stempel mit dem UB „c" (den „a" hat es in dieser Form nicht gegeben), Katalog-Nr. 16.0. Dieser ist aber bis 10.2.1945 als Aufgabestempel nachweisbar, kann also in aptierter Form mit Datum 04.2.45 nicht vorkommen. Im übrigen kann ich bei späteren Abdrucken als dem im Literatur-Bericht abgedruckten Datum (2.10.44) eine solche Lücke nicht entdecken. Es handelt sich wohl um eine Zufälligkeit.
Das zweite Beispiel betrifft den stummen Stempel auf Seite 6 Mitte desselben Beitrags. Hier wird die Herkunft von Einlage für möglich gehalten. Dieser Aufgabestempel (Katalog-Nr. 7.0) ist zwar am 16.12.40 außer Betrieb genommen worden, kann aber wegen der anderen Stempel-Geometrie (Ringbreite, Segmentgröße) nicht der Vorläufer des stummen Stempels sein. Ich habe beide Formen abgebildet:
Was will ich damit sagen ? Nicht mehr und nicht weniger als: Es ist äußerst schwierig und wohl nur in Einzelfällen möglich, bei stummen Stempeln die Herkunft nachzuweisen, weil hier zu viele Zufälligkeiten eine Rolle spielen könnten. Ich denke daher, dass dies auch der Grund gewesen ist, die stummen Stempel als aptierte „dzg" -Stempel im Michel zu streichen.
Noch ein Wort zu den „stummen" Stempeln. Es handelt sich dabei um ehemalige Tagesstempel, die nicht mehr benötigt wurden. Die zuständige Postanstalt hat diese Stempel der OPD zurückgegeben.
Diese hat die Entfernung aller Angaben bis auf die Datumbrücke veranlasst und die so entstande-nen „stummen" Stempel nach Bedarf wieder ver-teilt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ausgerech-net eine Postanstalt, die einen Stempel zurückgegeben hatte, gerade diesen Stempel wieder erhalten hat. Dies wäre auch im Falle der Abbildung 2 im Literatur-Bericht Nr. 124 der Fall. Hier ist der ap-tierte Stempel Zoppot b zu sehen. Herr Böhm hat in seinem Heftchen „Die Danziger Feldpost-dzg-Stempel" im Kapitel G auf Seite 33 daraus geschlossen, dass dieser Stempel auch als stummer Stempel wieder in Zoppot eingesetzt worden sei.
Das ist aber, wie oben ausgeführt, kaum anzunehmen.
Aus all diesen Gründen möchte ich annehmen. dass die Feldpost-Stempel nicht zu stummen Stempeln aptiert wurden, sondern dass es sich hier um andere aptierte Tagesstempel handelt. Es war gar nicht notwendig, auch das Wort FELDPOST zu entfernen, wie das Beispiel des Stempels II zeigt. Nicht plausibel ist beispielsweise auch, dass der Stempel I knapp zwei Jahre nicht vorkommt und dann mit einer II mm langen Lücke in der unteren Steglinie wieder auftaucht.
Mich würde natürlich sehr interessieren, wie die „Feldpost-Freaks" diese Dinge sehen. Über positive und negative Reaktionen würde ich mich freuen.
MiNr 25 mit Doppelaufdruck
(Gunnar Gruber)
In einer Prüfsendung war eine MiNr 25 (75 Pfg.) mit einem klaren Doppeldruck des Schrägaufdrucks enthalten. Der Doppelaufdruck ist echt.
Diese Abart ist im Michel Spezial nicht aufgeführt. Im SchülerIlandbuch ist nur angemerkt, dass ein Doppelaufdruck als Fälschung aus den USA bekannt sei.
Wer kennt noch weitere Doppelaufdrucke dieser Ausgabe? Herr Gruber bittet um entsprechende Angaben. Post- und eMail-Adresse sowie Telefonnummer entnehmen Sie bitte dem Impressum auf der letzten Seite des Rundschreibens.
Danzig-Handbuch
Unser Literaturwart, Herr Henn, hat das Schüler-Handbuch ("Spezialkatalog ihr Danzig-Briefmarken") überarbeitet und in eine zeitgemäße Form gebracht.
Um die Auflage bestimmen zu können, bittet er um Meldungen, wer an diesem Handbuch (ca. 230 Seiten) interessiert ist und es erwerben möchte. Post- und eMail-Adresse von Hem Henn stehen im Impressum auf der letzten Seite.
Arge Danzig, Rundschreiben 199, 2. Quartal 2003, Seite 1304.
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Added: 21/07/2007
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