>> Port Gdansk, MiNrn 12-18
[Anton Auffenberg]
Die „weiße Umrandung" ist besonders gut bei der 15 Gr. -Marke zu sehen. Hier ist der Unterschied wichtig, weil der Aufdruck schwieriger zu unterscheiden ist.
Damit sind die Besonderheiten dieser Serien jedoch keineswegs erschöpft. Bevor ich auf die MiNr 18 eingehe, noch etwas mehr zu den bisher behandelten Marken.
Von der MiNr 16 gibt es eine Aufdruck-Variante (MiNr 16 I). Auch sie basiert auf der gleichen Urmarke MiNr 237 II, hat aber einen etwas niedrigeren Aufdruck, nämlich den der MiNr 14. Die Angabe der Aufdruckhöhe im Michel (8,3 mm) ist falsch. Sie ist exakt so hoch wie die MiNr 14, also 8,1 mm. Man könnte nun meinen, es sei vielleicht die zuerst überdruckte Marke der neuen Serie, zu der noch eine Aufdrucktype der vorhergehenden Serie verwendet wurde. Das stimmt aber nicht, weil diese Type erst im April 1929 (als letzte Auflage) erschien. Warum sie im Michel nicht wie die anderen Typen eine eigene Nummer erhielt, ist unerklärlich; sie hat dadurch leider ein gewisses „Schattendasein" erhalten. Diese beiden Aufdrucktypen (MiNr 16 und 16 I) können nur durch Abmessungen mit der Messlupe oder durch direkten Vergleich nebeneinander liegender Marken festgestellt werden.
Von den „Normaltypen" MiNrn 15-17 gibt es je zwei Auflagen. Die erste hat dünneres Papier (Schüler gibt 0,42 g/cm2 an), was man fühlen und auch sehen kann, denn der Druck scheint von der Rückseite her gesehen leicht durch. Die spätere Auflage hat mittelstarkes Papier-(Schüler: g/cm2). Die Auflagen der MiNr 15 betragen 895 000 bzw. 305 000 Stück, die der Nr. 16 entsprechend 825 000 bzw. 335 000 und die der Nr. 17 schließlich 513 500 bzw. 500 000 Stück. Hier wären also durchaus Preisunterschiede gerechtfertigt. Diese jeweils zwei Auflagen sind im Michel zusammengerechnet worden. Die Auflage der MiNr 16 I beträgt (siehe auch Michel) 335 000 Stück.
Nun zur MiNr 18. Was nicht im Michel steht: Auch von der Urmarke Polen MiNr 239 gibt es zwei Platten. Schauen Sie sich einmal die folgenden Abbildungen an.
Polen MiNr 239, Port Gdansk MiNr 18 Platte I
Polen MiNr 239, Port Gdansk MiNr 18 Platte II
Der Unterschied liegt im rechten oberen Ornament. Der innere Ausläufer des „Pummels" endet bei Platte I nach oben in zwei Punkten. Diese fehlen bei der Platte II.
Während der Überdruck auf Platte I im August 1926 erschien, wurde der Aufdruck auf Platte II erst am 22.10.1927 ausgegeben. Die Auflagezahlen betragen 410 000 bzw. 400 000 Stück, die im Michel zusammengefasst sind.
Ich hoffe nun, dass meine Ausführungen Sie interessiert und schlauer gemacht haben. Ich denke, dass Sie die einzelnen Typen nun anhand weiterer, im Michel nicht erwähnter Merkmale leichter identifizieren können. Vielleicht werden Sie auch angeregt, diese Serien etwas mehr zu spezialisieren.
Ich habe nicht ermitteln können, ob die Unterschiede der Urmarken der N. 18 im Osteuropa-Katalog gelistet sind (239 I, 239 II ?). Wer hat diesen Katalog und kann hierzu etwas sagen?
Ein neuer Maschinen-Werbe-stempel?
[Anton Auffenberg]
Der aufmerksame Leser wird das Fragezeichen in der Überschrift richtig deuten: Hier ist noch etwas unklar.
Doch zur Sache: Herr Mierau sandte die auf der nächsten Seite abgebildete Kopie zu. Bevor Sie diese näher ansehen, möchte ich folgendes vorausschicken:
Der Maschinen-Weibestempel -Nr: 207 (Katalog — Band 2, Seite 161) wurde nur wenige Tage verwendet. Belegt ist er bei mir vom 4. - 7.7.1934. Da der 8.7.1934 ein Sonntag war, ist es möglich, dass das Turnfest bis zum 8.7.1934 dauerte. Wer kann mehr dazu sagen ?
Danach wurde wieder der Werbetext der Nr. 116 verwendet; mir liegt das Datum 11.7.1934 vor. In den alten Rundschreiben hatte Herr Marx auch das Datum 8.7.1934 für diesen Stempel aufgeführt. Es könnte sich aber um einen Lesefehler gehandelt haben.
Nun sehen Sie sich die Abbildung auf der nächsten Seite genau an. Herr Mierau schrieb dazu: „Beide Sonderstempel sind als eine Stempeleinheit nicht im Wolff-Danzig-Stempelkatalog verzeichnet".
Der Abdruck ist wirklich verblüffend. Zuerst dachte ich an eine zweifache Abstempelung: Der erste Abdruck (Nr. 207) hatte die Marken nicht getroffen, weshalb die Karte nochmals durch die Stempelmaschine geschickt wurde.
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Arge Danzig, Rundschreiben 196, 20.6.2002, Seite 1264.
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Added: 03/12/2015
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