>> Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen, Teil 10. Freie Stadt Danzig.
[Willy Deininger, Tel. 06081/41359]
Resultierend aus der Zusammenkunft ARGE/Prüfer in Sindelfingen Ende Oktober d. J. werde ich zu allen Beispielen, bei denen die heutigen Prüfer genannt werden, diese vorher konsultieren und ihre Aussagen wiedergeben.
Hinzu kommt; Vergleichen Sie bitte die in Ihrer Sammlung enthaltenen gestempelten Marken der Mi.-Nr. 189-192 mit dem Auktionslos. Schon rein optisch wird Sie ein ungutes Gefühl beschleichen. Beim Verfasser, der aus unterschiedlichen Gründen 33 Stück in seine Sammlung aufgenommen hat, ergibt sich folgendes Bild;
- 1 St. Teil-Stempel mit Datum.
- 8 St. Voll-Stempel mit Datum.
- 10 St. doppelte Voll-Stempel mit Datum.
- 1 St. dreifacher Voll-Stempel.
- 2 St. einfacher Sicherungs-Stempel.
- 5 St. Sicherungs- und lesbarer Schalter-Stempel.
- 4 St. doppelter Sicherungs-Stempel.
- 1 St. doppelter Sicherungs-Stempel mit Schalterstempel.
- 1 St. doppelter Schalter- und Sicherungs-Stempel.
Ein weiterer Gesichtspunkt sollte nachdenklich machen; Dem Auktionslos liegt bei Beschreibung und Ausrufpreis ein Michelwert von 1.400,- zugrunde. Sofern heute oder später Sammler, Prüfer und Händler zur Überzeugung gelangen sollten, dass ein solcher Stempelabschlag als „nicht zeitgerecht prüfbar“ einzustufen ist, mindert sich der Michelwert aktuell auf 220,-.
Bei einem Ausruf von 580 € scheuten offensichtlich die potentiellen (wissenden) Bieter das drohende Verlustgeschäft. Das Los blieb folgerichtig unverkauft.
Resümee;
Diese aufgeführten grenzwertigen Lose stellen Einzelfälle dar, gewiss! Jedes unterscheidet sich vom anderen. Und doch könnten sie sich in ihrer Art wiederholen, mit einer anderen Mi.-Nr., mit einem anderen Stempelrest oder von einem anderen Prüfer.
Der versierte Danzig-Sammler wird dies mit Achselzucken quittieren und seine Finger davon lassen. Neueinsteiger und Jüngere, die erst eine Sammlung aufbauen wollen, sollten sich die Frage stellen, ob sie sich mit dem Erwerb solcher Stücke langfristig einen Gefallen tun. Neben der anzustrebenden Werterhaltung einer Sammlung und ihrer Substanzstärkung auf gleich bleibend hohem Niveau sollte auch die Freude nicht zu kurz kommen.
Der Anblick einer aussagefähigen, echt gestempelten Marke ist auf Dauer eben nicht durch Stempelfragmente mit Fotoattest zu ersetzen!
= Zum Literaturbeitrag 657 „Fälschungen mit dem Stempel DANZIG * 1 u“.
[Klaus Götze, Tel. 0341-3300865, E-Mail gk_goetze@t-online.de]
Absicht des Autors Sijtze Reurich ist es, die Sammler vor Fälschungen zu warnen, was ja begrüßenswert ist.
Ich habe in meinen Beständen nachgesehen, ob ein Falschstempel DANZIG * 1 u darunter ist. Ergebnis; Fehlanzeige. Weder auf Beleg noch auf Briefstücken oder losen Marken taucht der Falschstempel - im Beitrag die Abb.9 - auf. Ich besitze nur den unter Abb. 10 abgebildeten Stempel.
Auffällig für mich im Beitrag von Herrn Reurich ist, was für Belege gefälscht wurden; Eine Mischfrankatur der Mi.-Nr. 1 und 3, eine Einzelfrankatur der Mi.-Nr. 1 und andere.
Welcher professionelle Fälscher hätte denn ein Interesse gehabt, solche Fälschungen zu produzieren? Sicher keiner. Und einen Händler, der solche Fälschungen in Auftrag gegeben hat, dürfte es auch nicht geben. Aus dieser Sicht wäre es interessant, nachzu-forschen, ob es höherwertige Marken mit diesem Falschstempel gibt.
Seit langer Zeit versuche ich, einen Beleg mit dem Stempel Danzig * 1 u ohne Stunden-zahl - im Beitrag Abb. 11 - zu erwerben, bislang ohne Erfolg.
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Arge Danzig, Rundschreiben 222, Seite 1874.
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Added: 21/01/2009
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