>> Einer: gut - mehrere: verdächtig.
[Anton Aulfenberg]
Darüber hinaus handelt es sich um eine Frankie-mag mit Dienstmarken. Ein Dienstbrief also ? Das ist bei einem Brief nach Deutschland mit einer vorgestempelten Adresse kaum anzunehmen. Danziger Dienstmarken dürfte der Adressat in Deutschland wohl kaum besessen haben, also war der Brief höchstens mit dein Adressen-Stempel versehen. Möglich ist das, weil er nach der Katalog - Beschreibung gefaltet sein soll. Aber: Es fehlt auch der Ankunftsstempel. Alles in allem also zunächst mal ein „kribbeliger" Beleg bei einem Ausruf von 190 €,
Bei Durchsicht weiterer Unterlagen fand ich im Katalog der 106. Felzmann-Auktion einen weiteren Dienstbrief nach - sie werden es ahnen - Laggenbeck bei Osnabrück (siehe Abbildung 3 auf der Titelinnenseite). Die Adresse ist hier zwar handschriftlich, aber sonst...
Ein E-Brief nach Deutschland hätte um diese Zeit je nach Gewichtsstufe 4, 5 oder 6 Mark gekos-tet. Verklebt sind 16,20 Mark. Sollte tatsächlich eine Behörde ...? Ich denke, das können wir vergessen.
Wenn es aber kein Dienstbrief war, wie konnte dann dieser Brief mit Dienstmarken befördert werden. Meine Kenntnis ist, dass das nicht möglich war.
Und hier sind wir beim 3. Fall:
Zufällig legt mir Herr Metz weitem Belege an Herm Landgraff in Laggenbeck vor. Das ist zunächst der auf der Titelinnenseite unter der Abbildung 4 dargestellte E-Brief vom -4.10.20. Als E-Brief nach Deutschland wären je nach Gewichtsstufe 90 bzw. 110 Pfennig erforderlich gewesen, verklebt sind 100 Pfennig: Das passt nicht ganz. Der Brief trägt einen Ankunftsstempel -8.10.20 von Laggenbeck ! Absender ist „König Tiegenhof".
Auch dieser Brief trägt einen provisorischen R-Zettel: Es ist ein Zettel von Tiegenort, der Teil „ort" wurde handschriftlich in „hof" abgeändert.
Insgesamt sieht der Brief nicht schlecht aus, jedoch zusammen mit den anderen ?
Schließlich übersandte Herr Metz einen weiteren Brief mit dem 1. Portosatz vom 1.10.21 (siehe Abbildung unten). Ober die Portorichtigkeit muss man bei einem Satzbrief gar nicht erst reden. Auch dieser Brief trägt einen Ankunftsstempel (Laggenbeck 22.10.21) und (natürlich!) einen provisorischen E-Zettel wie der schon behandelte Brief der Abbildung 2.
Alles sieht aus wie echt gelaufen, trotz der Frankierung ausschließlich mit Portomarken. M.E. war das gar nicht zulässig. Was also soll man davon halten ?
Ein ausschließlich mit Portomalicen frankierter Satzbrief von Tiegenhof nach Laggenbeck bei Osnabrück mit Ankunftsstempel von Laggenbeck. Der Brief trägt außerdem einen provisorischen R-Zettel von Tiegenhof.
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Arge Danzig, Rundschreiben 205, Seite 1404.
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Added: 14/07/2007
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