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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 188 - 3. Quartar 2000 » Erste Kursstempel: Dreizeilen-Stempel

Anton Auffenberg: Bahnpost im Raum Danzig

>> 7 Erste Kursstempel: Dreizeilen-Stempel

Hier soll noch ein kurzer Einschub zum Thema "Kurse", später „Bahnposten" genannt, gemacht werden: Aus verschiedenen Gründen wurden die Kurse öfter geändert; diese Gründe waren z.B. Veränderungen des Bahnnetzes (Lückenschlüsse), andere organisatorische Aufteilung auf die EPÄ, Änderungen in der Bahnpost-Begleitung usw. Während früher die unterschiedlichen Kurse in der Summe immer das Gesamtnetz ergaben, wurden später zusätzlich auch Teilstrecken als Bahnposten ausgewiesen. So gab es neben der Bahnpost Danzig-Dirschau auch Danzig - Praust und Danzig - Hohenstein, obwohl diese ja in der Gesamtstrecke bereits enthalten waren. Eine plausible Erklärung habe ich dafür noch nicht. Hier müsste noch mehr an Hand von Belegen geforscht werden.

Die Änderung der Kurse ist meist nachvollziehbar. Sie brachte es mit sich, dass auch für den Dan-ziger Raum neue Kurse relevant wurden. So wurden ab 12.10.1857 mit der Inbetriebnahme des Lückenschlusses Dirschau - Marienburg (siehe auch Kapitel 5) die bisherigen Kurse Bromberg - Danzig und Marienburg - Königsberg geändert in Bromberg - Königsberg und Dirschau - Danzig. Die Folge waren neue Dreizeiler, wovon der Kurs Bromberg - Königsberg auch Danzig-Bezug hat, denn die Strecke lief über Danziger Gebiet mit dem Bahnhof Simonsdorf. Nach Inbetriebnahme der Ge-samtstrecke bis Eydtkuhnen am 15.8.1860 wurde der Kurs Bromberg - Königsberg in Bromberg - Eydtkuhnen geändert. Auch hier ist selbstverständlich der Danzig-Bezug gegeben.

Wie man beim Vergleich der beiden Abbildungen rechts erkennen kann, gab es für den Namen EYD[T]KUHNEN verschiedene Schreibweisen. Da in den offiziellen Ankündigungen immer von Eydtkuhnen die Rede ist, dürfte es sich bei Eydkuhnen vielleicht um einen Fehler handeln.

Als weitere Strecke wurde am 1.11.1867 der Abschnitt Danzig - Neufahrwasser in Betrieb genom-men. Wie die maßgebende Verfügung vom 7.10.1867 im Amtsblatt Nr. 61 ausweist, erfolgte der Posttransport auf dieser Strecke (ebenfalls) mit Kondukteur-Begleitung. Da diese erst in der Reichspost-Zeit Kursstempel führten, gibt es diese vorerst für diese Strecke nicht. Später sind aber Kursstempel mit dem Kurs Danzig - Neufahrwasser (und Dirschau - Neufahrwasser ?) bekannt.

Es folgte ab 1.9.1870 der Lückenschluss Stolp-Danzig mit den Stationen Zoppot, Oliva und Lang-fuhr. Auch hier wurde die Bahnpost durch Kondukteure begleitet, wie die Verfügung vom 30.8.1870 im Amtsblatt Nr. 6 belegt; also auch hier (zunächst) keine Kursstempel. Die Katalogan-gabe für den dreizeiligen Kursstempel ab 1870 ist falsch. Es ist noch nicht geklärt, ab wann auf dieser Strecke die bekannten Kursstempel (in Grotesk, siehe folgende Abbildungen) geführt wurden; der früheste bekannte Beleg stammt vom 19.2.1883.

Da es auch Stempel mit dem Gegenkurs Stolp - Danzig gibt, wären die (teils) zusätzlichen Angaben der Fahrtrichtung (T = Tour, R = Retour) eigentlich nicht erforderlich, es sei denn, diese Stempel wurden, um Stücke einzusparen, jeweils für Hin- und Rückfahrt benutzt. Ob die Einführung von Kursstempeln auf dieser Strecke darauf zurückzuführen ist, dass auch die Kondukteure Kursstempel erhielten, oder ob die Begleitung auf EPB umgestellt wurde, ist mir nicht bekannt.

 

Rundschreiben 188, Literaturbeilage 997A, 15. Juni 2000, Seite 10.


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Added: 23/11/2015
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