Bernd Marczinke.
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>> Die Freie Stadt Danzig von Napoleons Gnaden
Die Einschließung der Stadt wurde am 20. März 1807 durch Besetzung der Frischen Nehrung vollendet. Trotz tapferer Verteidigung unter dem Befehl des Gouverneurs Kalckreuth setzten sich die Belagerer am 1. April auf dem Zigankenberg fest und nahmen in der Nacht vom 12. auf den 13. April auch die Kalkschanze an der Weichsel ein. In der Nacht vom 23. auf den 24. April 1807 begann das Bombardement der Stadt, das, nachdem Marschall Lefebvre am 25. April vergeblich zur Übergabe aufgefordert hatte, intensiviert wurde.
Als die Lebensmittel in Danzig zur Neige gingen, die Besatzung auf 7.000 Mann zusammengeschmolzen, die Streitmacht des Feindes dagegen durch die Ankunft des Marschalls Edouard-Adolphe Mortier auf 60.000 Mann angewachsen war, kapitulierte die Stadt am 24. Mai 1807.
Brief vom 22. Mai 1807 aus Elbing nach Danzig
Blauer Zeilenstempel No. 10 GRANDE ARMÉE
Zwei Tage später kapitulierte Danzig vor den Franzosen.
Die Besatzung verließ am 27. Mai, als auch Weichselmünde kapitulierte, die Festung mit deren Verpflichtung, ein Jahr lang nicht gegen Frankreich zu dienen. Den Einwohnern wurde eine Kriegssteuer von 20 Millionen Franc mit der Bewilligung allmählicher Bezahlung auferlegt. 4.000 Zivilisten waren in dieser Zeit durch Entbehrungen ums Leben gekommen. Napoleon hielt sich vom 1. - 2. Juni 1807 in Danzig auf.
Nach der für die Franzosen siegreichen Schlacht bei Friedland am 14. Juni schlossen dann vom 7. – 9. Juli 1807 Napoleon und der russische Zar Alexander I. den Frieden von Tilsit.
Nach Artikel 19 des Tilsiter Friedensvertrages war Danzig in einem Umkreis von zwei deutschen Meilen von Napoleon I. zur Freien Stadt unter dem Schutz der Könige von Preußen und Sachsen erklärt worden. Am 21. Juli 1807 wurde aus der Stadt Danzig nebst angrenzendem Gebiet an der Weichselmündung die Republik Danzig. Faktisch lag die Macht aber bei dem französischen Gouverneur Jean Rapp. Die Aufgabe der Stadt bestand jetzt im Wesentlichen darin, französische Einquartierungen zu ertragen und unmäßige Kontri¬butionen aufzubringen.
Arge Dazig, Literaturbeitrag 661, 2010, Seite 2.
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Added: 29/12/2009
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