>> Die ersten beiden Schleswig-Holstein-Marken
mehrfach in falsche Hände geratene Rosenkranz'sche Nachdrucke, die einen nachgeahmten Nr.-Reststempel, dann einen Seiden- oder Wollfaden hinten aufgeklebt oder gar mit (falsch?) Ortsstempel, z. B. Haderslev 8. 11. 1850, also 7 Tage vor Ausgabe der Marken (s. Abb.) versehen wurden. Ein mehrfach vorgekommener 3-Ring-Stempel mit Nr. 1 auf dieser Ausgabe halte ich für nachträgliche Gefälligkeit (Mache) eines Kopenhagener Postbeamten, meines Wissens ist dieser Stempel zu damaliger Zeit noch nicht im Gebrauch gewesen und zur richtigen Zeit wäre in Kopenhagen niemals eine InsurgentenMarke aus chauvinistischen Gründen entwertet worden, schon um nicht ein Faktum der Anerkennung zu liefern.
Beiträge zur „Memel"-Philatelie
Von Ing. Ernst Becker
Inhalt:
Zur Einführung in das Spezialgebiet.
I. Abschnitt: „Vom Wert oder Unwert".
II. Abschnitt: „Echt und falsch".
III. Abschnitt: „Kurszeiten und Bedarfsbriefe".
IV. Schluss: „Memel-Literatur" dazu auf der Ausstellung: „Nordost"-Memel-Spezialsammlung. (3 Bände Ka.Be.)
Zur Einführung:
Briefmarkenausstellungen grössten Stils, die gewaltigen Aufschwung und grosses öffentliches Interesse bewiesen, hat es nun im Laufe der Nachkriegsjahre eine stattliche Anzahl gegeben, meist in West. und Südeuropa. Danzig wird als Vorposten im Osten unter den „Internationalen" nunmehr eine Sonderstellung einnehmen. Während die Aus-stellung in Le Havre gerade ihre Tore geschlossen hat und daselbst sicherlich Alt-Europa und Uebersee, vor allem Frankreich und Grosebritannien in hervorragenden Objekten vertreten zeigte, wird Danzig nun, hoffentlich möchte man sagen, den Sinn und die Bedeutung des Sammelns der modernen Gebiete des Ostens des letzten Jahrzehnts würdevoll hervorheben und zur Schau tragen. Diese Ausstellung wird nunmehr ganz natürlich folgende Gebiete bevorzugen:
Danzig und die Abstimmungsgebiete Ostpreussen, Westpreussen,
Oberschlesien; Memel und die baltischen Staaten
Litauen, Lettland, Estland;
Polen, Russland und Nordstaaten.
Unter obigen ist das seit 1925 abgeschlossene Memelgebiet im Laufe der letzten Jahre zu einem hochinteressanten Sondergebiet emporgewachsen und hat unter den Europasammlern eine bedeutende Sammlergemeinde gewonnen, die vornehmlich oder gar ausschliesslich sich diesem einen Gebiet mit allem Sammlerernst und -eifer zugewandt haben. Es zeigt sich dies einmal in dem Hervortreten von Memelobjekten bei örtlidhen sowie internationalen Ausstellungen wie Hamburg (1925), Frankfurt und Dortmund (1926), Halle (lokal), Strassburg i. Els. und Luxemburg (1927), selbst hinüber nach New-York; überall waren Memelsammlungen meist
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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 47.
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Added: 18/02/2016
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