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Dann wurde die Karte nach Königsberg befördert, wo sie am 11. Februar 1911 ankam. Dort wurde
der Stempel KÖNIGSBERG (PR.) 1 *PORTO* abgeschlagen; dazu kam ein Aufklebezettel mit
dem Vermerk kann der Absender durch Ex. Major Schönermark, Luisen-Allee 27 festgestellt
werden? Es handelt sich um den Ballon Ostpreußen.
Major von Schönermark war Vorsitzender vom Ostpreussischer Verein für Luftschifffahrt
Königsberg Pr. (E. V).
Leider läßt sich der Absender heute nicht genauer feststellen, da er nur mit seinem Vornamen
Hans unterschrieb und leider auch auf eine Datierung der Karte verzichtete. Wir wissen auch nicht,
ob die Karte am Ende noch das Fräulein Müllershausen in Bremen erreichte. Es ist uns aber
gestattet zu spekulieren, wer Hans sein könnte – ob es sich vielleicht um den zu Beginn dieses
Artikels genannten Pionierflieger Hans Grade handeln könnte? Eine Schriftprobe von Hans Grade
könnte darüber Aufschluss geben. Merkwürdigerweise sind Schriftproben von Hans Grade weder
im Internet noch bei der Hans Grade Gesellschaft in Borkheide verfügbar, doch gelang es nach
vielen Telefonaten, den Großneffen von Hans Grade, Professor Dr. Michael Grade, ausfindig zu
machen, der uns die folgenden seltenen Schriftstücke aus dem Nachlass seines Großonkels zur
Verfügung stellen konnte:
Die Unterschrift auf der Ballonkarte 1910 Unterschrift aus den zwanziger Jahren
Links: Unterschrift aus dem Jahre 1945
Die Unterschriftenprobe aus den zwanziger Jahren unterscheidet sich doch etwas von der unserer
Ballonkarte; somit war Hans wohl doch nicht Hans Grade ….
Schlussbetrachtung
Wir können den Abwurf der Ballonkarte in der Nähe von Zoppot während der Fest- und Flugtage in
Danzig nicht streng beweisen, aber doch recht wahrscheinlich machen. Eine Ansichtskarte mit
dem Bild einer Ballonfuchsjagd anlässlich der Sportwoche 1913 in Zoppot findet man im Übrigen
bei Hans-Joachim Düsterwald, Handbuch „Luftpost Freie Stadt Danzig“, morgana edition BerlinSchönefeld 2018, auf Seite 100.
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Literaturbeilage 233, Seite 5