>> Treffen der ARGE Danzig mit den Danzigprüfern
Die wichtigsten Aussagen;
- Die Repräsentanz der ARGE wird von den Prüfern in Frage gestellt („Wieviel Mitglieder hat denn die ARGE Danzig?“). Sie meinen, durch ihre Prüfungen direkten Kontakt zu einer größeren Zahl von Danzig-Sammlern zu haben als die ARGE. Die Prüfer wünschen das Gespräch vor kritischen Veröffentlichungen – Fehler kommen vor und werden auch eingestanden.
- Die ARGE wünscht mehr Auskünfte von Prüferseite, vor allem, um die Prüfungen nachvollziehen zu können. Die Arbeit der Prüfer steht dank Internet weitaus mehr in der Öffentlichkeit als noch vor ein paar Jahren und wird gelegentlich als widersprüchlich wahrgenommen.
- Ein Mitspracherecht der ARGE bei Prüfkriterien wird zurückhaltend beschieden. Unverbindlicher Austausch ja, Mitwirkung eher nein, denn die Prüfer signieren und unterschreiben eigenverantwortlich und haften auch alleine.
- Auf die Frage Herrn Deiningers, warum auf seine „Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen“ nach nunmehr 9 Folgen mit beschriebenen 14 Falschstempeln und 11 Gefälligkeitstestaten keine Reaktion der Prüfer erfolge, wird geantwortet, dass zwischen der Veröffentlichung und einer eventuellen Gegendarstellung drei Monate liegen würden. Dann wäre der Vorgang zwar öffentlich kritisiert, aber nur noch teilweise interessierend (weil schon vergessen).
Die Prüfer kritisieren, dass Herr Deininger in kaum einem Falle das besprochene Objekt im Original in Händen hielt. Dieser stimmt dem zwar zu, meint aber, dass er somit den gleichen Informationsstand habe wie der Sammler, der sich an Hand der Katalogbeschreibung und Abbildung entscheiden müsse, ob er ein schriftliches Gebot abgebe oder nicht. In diesem Zusammenhang verweist Herr Soecknick darauf, dass die Prüfer auf die Beschreibungen in den Auktionskatalogen und deren Richtigkeit keinen Einfluss besäßen, außerdem würde sein Prüfzeichen gefälscht.
- Herr Deininger erklärt sich abschließend bereit, die von ihm zur kritischen Kommentierung vorgesehenen Katalogobjekte dem jeweiligen Prüfer zur Kenntnis zu geben und seine Stellungnahme in den Text einfließen zu lassen. Diese Ankündigung wird teils zustimmend und teils ablehnend (DR. Oechsner) zur Kenntnis genommen.
- Herr Deininger gibt die vom Vorsitzenden der ARGE, Herrn Wolff, besonders beanstan-deten Punkte bekannt; Auskunftsunwilligkeit, fehlende Informationsbereitschaft und vorgeschobene Geschäftsgeheimnisse. Das löst heftigen Widerspruch der Prüfer aus. Deren Argumente sind; In jahrelanger Kleinarbeit gewonnene Erkenntnisse verschenkt man nicht (Herr Soecknick). Die hohen Kosten für eine Vergleichssammlung dürfe man nicht übersehen (Herr Gruber).
- Am Beispiel der „Zusätzlichen Regelung für das Prüfgebiet Danzig“ in der Fassung des BPP vom 1.7.03 und dem Entwurf der ARGE Danzig vom April 2007 entzündet sich ein lebhafter Streit über gegenseitige Informationsversäumnisse. Herr Tworek erwähnt dabei nebenbei, dass man auf Prüferseite über die Aktivitäten der ARGE gut informiert sei, nennt aber nicht die Quellen.
Herr Deininger erläutert die Position der ARGE hinsichtlich rein philatelistischer Entwertungen bei Danziger Inflationsmarken gegen Ende ihrer Gültigkeit, wenn deren Frankaturkraft kaum noch gegeben ist (Mi.-Nr. 139, 177-180, D 36, P26-29). Eine Gleichsetzung mit der Inflation im Deutschen Reich sei nur bedingt möglich, da dort diese Marken bis in den Januar 1924 hinein im Verhältnis 10 Mio RM = 1 Renten-Pfg. verbraucht werden durften. In Danzig gab es diese Übergangsfrist nicht. Das habe dazu geführt, dass Sammler zum Ende des Oktober 1923 solche frankaturunnützen Marken bei allen willigen Postämtern gleich am Schalter abstempeln lassen konnten. Belege aus dieser Zeit sind äußerst selten bzw. nicht vorhanden.
Herr Dr. Oechsner bewertet diese Feststellung aus rein philatelistischer Sicht als korrekt, gibt aber zu bedenken, dass ohne großzügige Handhabung der Gültigkeitsdauer kaum ein Sammler in der Lage wäre, eine INFLA-echt geprüfte Sammlung aufbauen zu können.
Arge Danzig, Rundschreiber 222, Seite 1884.
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Added: 31/01/2009
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