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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 254 » Die jüdische Familie Hirschberg

>> Einzug der Nationalsozialisten in Danzig

Brief vom 13. September 1928 aus Meisterswalde nach Danzig-Langfuhr.
Die jüdische Familie Hirschberg besaß neben dem Kaufhaus in Meisterswalde noch ein weiteres Textilgeschäft in Mariensee, welches nach 1938 arisiert wurde. Die Familie Hirschberg emigrierte später in die USA.

Postkarte vom 26. September 1925 aus Danzig nach Nürnberg.
Das Kaufhaus der jüdischen Brüder Caspar und Moses Freymann befand sich am Kohlenmarkt. 1938 wurde das Vermögen der Firma von den Danziger Steuerbehörden beschlagnahmt und das Kaufhaus später arisiert. Auch das Kaufhaus Sternfeld fiel 1938 der Arisierungswelle zum Opfer und hieß ab dann Grundmann.

Drucksache vom 6. März 1927 über das polnische Postamt nach Rybnik.
Absender Saul Finkelstein, Münchengasse 4-6

Saul Finkelstein war Heringshändler in Danzig.
Während das Danziger Einwohnerverzeichnis von 1937/38 noch ihn sowie weitere 6 Personen mit dem gleichen Nachnamen auflistet, sind diese im Verzeichnis von 1942 alle verschwunden.

Mitte Oktober 1937 kam es in Danzig zu pogromartigen Ausschreitungen gegen jüdische Markthändler; so wurden diese in Danzig, Langfuhr und Zoppot von ihren angestammten Plätzen vertrieben, verprügelt und ihrer Waren beraubt. Tage später fand in der Danziger Altstadt ein Pogrom mit besonders massiven Ausschreitungen statt: Nazihorden in Zivil beschmierten jüdische Geschäfte mit der Aufschrift „Jude“, zerschlugen Schaufensterscheiben und plünderten die Warenauslagen. Proteste der jüdischen Gemeinde gegen diese Gewalttaten blieben ohne Wirkung.

Auch mit anderen Mitteln versuchten die Nationalsozialisten, Juden aus dem Wirtschaftsleben Danzigs zu verdrängen: So wurden zahlreiche jüdische Firmen langandauernden Steuerprüfungen unterzogen, wobei oftmals „Unregelmäßigkeiten“ konstatiert wurden, die erhebliche Steuernachzahlungen oder -strafen nach sich zogen und jüdische Geschäftsinhaber in den wirtschaftlichen Ruin trieben.

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Literaturbeilage 201, Bernd Marczinke, 9. November 2016, Seite 5.


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Added: 24/01/2017
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